Durch die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan ist das Frauenfußball-Nationalteam in Gefahr. Die internationale Spielergewerkschaft FIFPRO setzt sich deshalb dafür ein, die fußballspielenden Frauen auf Listen für die Ausreise setzen zu lassen, sagte FIFPRO-Generalsekretär Jonas Baer-Hoffmann im Deutschlandfunk.
Afghanistan: FIFPRO will Fußballerinnen unterstützen (Foto: SID)

Afghanistan: FIFPRO will Fußballerinnen unterstützen (Foto: SID)

Zum einen gehe es darum, überhaupt erst einmal eine Evakuierungsmöglichkeit zu schaffen, betonte er. Man habe versucht, die Fußballerinnen auf Listen zu bekommen. "Das lief noch relativ gut, aber jetzt sind die nächsten Schritte deutlich schwieriger für uns. Wie kriegen wir sie zum Flughafen? Wie viele Flugzeuge werden Regierungen wirklich dort hinschicken? Wie lange wird das Ganze für Evakuierungen offenbleiben? Wann werden welche Gruppen priorisiert werden?", äußerte Baer-Hoffmann.

Das sei alles "wahnsinnig schwer einzuschätzen und bedeutet für die Frauen eine enorme Unsicherheit, weil sie sich permanent verfolgt fühlen und auch verfolgt sind und dementsprechend auch verstecken und versuchen, ihre Identität geheimzuhalten".

Danach versuche man, ein Asylrecht und eine Aufnahme durch einen Staat zu ermöglichen. Dabei werde man auch vom Weltverband FIFA unterstützt. Ihm sei allerdings auch klar, dass "die einzig wirkliche Einflussmöglichkeit bei Regierungen liegt. Wir versuchen dort als Organisation so viel zu tun, wie wir können".

Für Spielerinnen sei die derzeitige Situation gefährlich: "Worauf wir die Aufmerksamkeit legen, ist die Tatsache, dass diese Frauen der Nationalmannschaft beigetreten sind, ein Zeichen von Widerstand war." Es sei menschlich und technisch gesehen "unglaublich schwierig, da zu entscheiden, wen man früher auf eine Priorisierungsliste setzt und wen nicht", so Baer-Hoffmann.

 

SID