Nur etwas mehr als eine Woche nach der Zuschauertragödie bei der Fußball-Afrikameisterschaft in Kamerun mit acht Todesopfern soll in der Unglücksarena der Hauptstadt Jaunde wieder der Ball rollen. Der kontinentale Dachverband CAF hob die Sperre des Olembe-Stadions am Sonntag 48 Stunden nach der Bekanntgabe des Untersuchungsergebnisses bei der Ursachenforschung wieder auf.
Stadion in Jaunde nach Unglück wieder freigegeben (Foto: SID)

Stadion in Jaunde nach Unglück wieder freigegeben (Foto: SID)

Damit können das zweite Halbfinale des Afrika-Cups am Donnerstag und das Endspiel drei Tage später wie geplant in der 2019 für das Turnier gebauten Arena stattfinden. Nach der Katastrophe am vergangenen Montag hatte die CAF das Stadion für die Viertelfinals am nachfolgenden Wochenende gesperrt.

"Nach den Empfehlungen und Bemühungen der Regierungen und in Anerkennung der zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen hat das Organisationskomitee einstimmig die Aufhebung der Stadionsperre beschlossen", teilte die CAF mit.

Am vergangenen Freitag hatte eine von der kamerunischen Regierung eingesetzte Untersuchungskommission die Resultate ihrer Aufarbeitung der Tragödie, bei der am Rande des Achtelfinals zwischen den Gastgebern und den Komoren außerdem 38 Personen zum Teil schwere Verletzungen erlitten hatten, vorgelegt. Dabei nannte Kameruns Sportminister Narcisse Mouelle Kombi ein "rücksichtslos" geöffnetes Stadiontor als Auslöser für die tödlich verlaufene Massenpanik. Drei Tage zuvor hatte CAF-Präsident Patrice Motsepe (Südafrika) noch ein geschlossenes Stadiontor als Ursache der Katastrophe bezeichnet.

Laut Kombi jedoch hatten Sicherheitskräften vor den letzten Kontrollen von Eintrittskarten nur zunächst "angesichts des Ansturms von Zuschauern vorübergehend geschlossen, obwohl andere Eingangstore in Betrieb waren. Überwältigt von dem Ansturm der Menschen haben die Sicherheitskräfte die rücksichtslose Entscheidung getroffen, das Südtor zu öffnen, was zu einem Gedränge führte".

 

SID