Electronic Arts, ein weltweit agierender, börsennotierter Hersteller und Herausgeber von Computer- und Videospielen hat seine Finanzergebnisse für das dritte Quartal des Geschäftsjahres veröffentlicht. Wer jetzt mit einer Reise in die Zukunft assoziiert, kann ganz unbesorgt sein: Gemeint sind damit die letzten drei Monate aus dem Jahr 2022, also Oktober, November und Dezember.

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Im Zuge der Publikation hat der Herausgeber bekanntgegeben, dass sich das Spiel FIFA 23 auf dem besten Weg befindet, der meistgespielte und damit erfolgreichste, sowie profitabelste Titel der beliebten Spielreihe zu werden. Die Ironie lässt sich dabei leicht herauslesen. Schließlich handelt es sich um das letzte FIFA-Spiel, welches Electronic Arts aufgrund des Krachs mit dem Fußballverband herausgebracht hat und weitere Spiele für den kommenden Sommer unter der neuen Marke auflegen wird: EA Sports FC.

Andrew Wilson, CEO von Electronic Arts, äußerte sich dazu. Das Unternehmen habe im dritten Quartal qualitativ hochwertige Ergebnisse erzielt, das Spielernetzwerk erweitert und für ein enormes Engagement bei einigen der Franchise-Nehmern gesorgt. Wilson gibt weiterhin an, dass die Teams für die Spieler des Unternehmens ablieferten, weshalb sich das aktuelle Makroumfeld positiv auf das dritte Quartal, beziehungsweise dessen Ergebnisse auswirkte.

Dem Publisher ist es wichtig, das Spielernetzwerk von Electronic Arts zu nennen, welches inzwischen 650 Millionen Spieler umfasst, die sich sporadisch bis regelmäßig mit den Titeln beschäftigen. Im Jahresvergleich machten Live-Dienste und - wie Wilson sie bezeichnet - "andere Nettobuchungen", die währenddessen um vier Prozent gestiegen sind, jetzt den Großteil des Gesamtnettos (75 Prozent) aller Buchungen bei Electronic Arts aus. Dass es sich dabei um sehr viele FIFA Ultimate Team Packs (FUT) handelt, kann man sich in etwa vorstellen.

Es geht eindeutig zurück zur FIFA. Doch das Unternehmen legt außerdem Wert darauf, allgemeinere Leckerbissen anzubieten. Aus diesem Grund sollen Spiele wie Need for Speed Unbound und NHL 23 als hochwertige Triple-A-Titel hervorgehoben werden. Für insgesamt 36 Spiele wurden von den EA-Teams in diesem Zeitraum 128 Inhaltsaktualisierungen bereitgestellt. Zudem haben die Sims mehr als 10 Millionen neue Spieler im dritten Quartal angelockt. Spieler, die nicht nur monatlich, sondern auch wöchentlich und täglich aktiv sind.

Nach der Veröffentlichung der Finanzergebnisse ging Andrew Wilson im Rahmen eines Investorengesprächs auf die Einzelheiten ein. Er äußerte sich dazu, dass FIFA 23 im Begriff ist, der größte Titel in der Geschichte des Franchisings zu werden. Der CEO bestätigte, dass die Nettobuchungen seit Beginn des Jahres um vier Prozent gestiegen sind. Die Stückzahlen im FIFA-Franchise sind allein in Nordamerika um 50 Prozent gestiegen. FIFA Ultimate Team scheint dabei den größten Faktor auszumachen. Wilson sprach von einem Rekord-Engagement des Spiels, wobei auch die Verkaufszahlen enorm sind. Allein in der ersten Woche hatte der Titel bereits über 10 Millionen Spieler. Im Vergleich: FIFA 22 umfasst 9,1 Millionen Spieler. Aber auch der immaterielle WM-Faktor darf dabei nicht außer Acht gelassen werden. Denn wie sich herausstellte, wurde der Titel zusammen mit einem großartigen Fußballspektakel veröffentlicht.

Später in diesem Jahr dürfen wir uns auf die Mutter aller Re-Branding-Bemühungen von Electronic Arts freuen. Der FIFA-Titel lässt sich ganz klar als die Goldene Gans des Publishers bezeichnen. Bei Twitch ist der Titel auch dank Streamern wie Montanablack seit Jahren ein absoluter Hit. Die Verantwortlichen hoffen wohl jetzt schon darauf, über die Lizenz hinausgehen zu können. Dabei handelt es sich um lediglich vier Buchstaben, welche auf einer Schachtel prangen. Wilson gab aber auch an, dass eine Veränderung in dieser Größenordnung mit einem stets mit einem gewissen Risiko verknüpft sei.

Electronic Arts wäre tatsächlich geholfen, wenn der Publisher weiß, was er tut. Schließlich steht FIFA ohne Electronic Arts in puncto Spiele ziemlich ahnungslos da. Zwar kann EA Sports FC noch nicht mit dem Wiedererkennungswert von nummerierten FIFA-Beiträgen mithalten, auf der anderen Seite gibt es aber auch keine Konkurrenz. Deshalb dürfte das Vorhaben eigentlich ein Kinderspiel sein.