Brasiliens Fußballstar Robinho (40) ist am Donnerstagabend im eigenen Haus in Santos verhaftet worden. Bundespolizisten setzten damit die am Mittwoch gefällte Entscheidung des Obersten Gerichtshof (STJ) um, die vorsieht, dass eine in Italien ausgesprochene Haftstrafe von neun Jahren wegen Beteiligung an einer Gruppenvergewaltigung nun in Brasilien vollstreckt werden soll.

Das Hauptquartier der Bundespolizei in Santos (Foto: AFP/SID/MIGUEL SCHINCARIOL)
Das Hauptquartier der Bundespolizei in Santos
Foto: AFP/SID/MIGUEL SCHINCARIOL

Kurz vor der Inhaftierung war ein Antrag auf Haft-Aussetzung abgelehnt worden. Robinhos Anwälte kündigten jedoch an, erneut "Habeas Corpus" für ihren Mandanten zu fordern, wobei der Gerichtshof darüber wohl erst nach Ostern entscheiden wird.

In der Zeit als Stürmer beim italienischen Topklub AC Mailand soll Robinho sich im Januar 2013 gemeinsam mit fünf Freunden am Ende einer Geburtstagsparty in einer Disko sexuell an einer 23-jährigen Frau vergriffen haben. Da das Opfer erst vier Monate später Anzeige erstattet hatte, bedurfte es einer monatelangen Telefon-Abhörung der Verdächtigen, um an die notwendigen Indizien zu kommen.

Im August 2014 kehrte Robinho aus Italien zum FC Santos zurück, erst wenige Wochen später drang der Fall an die Öffentlichkeit. So wurde dem Brasilianer der Prozess in Abwesenheit gemacht. Italiens Justiz pochte lange auf eine Auslieferung.

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