Die neue Interimsführung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat eine "transparente Klärung aller in der öffentlichen Diskussion stehenden Sachverhalte" angekündigt. Dazu zählt offenbar auch der Untersuchungsbericht zur Vergabe der WM 2006. Dies geht aus einem Statement des Verbandes hervor, das am Freitag veröffentlicht wurde.
Der DFB versucht Aufklärung zu leisten

Der DFB versucht Aufklärung zu leisten

"Es ist uns ein weiteres wichtiges Anliegen, die bereits fertiggestellten Untersuchungsberichte der Firma Esecon zur Vergabe der Weltmeisterschaft 2006 und zur Generalinventur jetzt endlich - soweit wie sachlich und rechtlich möglich - ins Präsidium einzubringen", hieß es in dem Schreiben.

Im Hinblick auf das von der Staatsanwaltschaft Frankfurt/Main veranlasste Steuerstrafverfahren "setzen wir auf eine zügige rechtliche Klärung". Zur Besteuerung der Bandenwerbung seien die relevanten Tatsachen schon lange bekannt. "Alle vom DFB konsultierten Steuerfachleute bestätigen, dass die in Frage stehenden Steuererklärungen der Jahre 2014 und 2015 inhaltlich richtig deklariert worden sind und schon deshalb auch kein nachträglicher Korrekturbedarf bestanden hat", betonte der DFB in der Erklärung.

Die beiden DFB-Interimspräsidenten Rainer Koch und Peter Peters, sowie Schatzmeister Stephan Osnabrügge und die stellvertretende Generalsekretärin Heike Ullrich hätten sich nach dem Rücktritt von Präsident Fritz Keller "in ebenso konstruktiven wie lösungsorientierten und sehr offenen Gesprächen" über die grundsätzliche Aufgabenverteilung in der Zeit bis zum vorgezogenen Ordentlichen Bundestag zu Beginn des Jahres 2022 einvernehmlich verständigt.

Wörtlich heißt es in dem Statement in Hinblick auf die beabsichtige Aufarbeitung: "Dies gilt auch hinsichtlich des Beratungsvertrags mit der Kommunikationsagentur Diekmann, der im Zusammenhang mit der in den Medien intensiv diskutierten Untersuchung und Beendigung der Vertragsbeziehung zur Firma INFRONT im Jahr 2019 abgeschlossen worden war."

Dem Compliance-Beauftragten, dem Prüfungsausschuss und den Wirtschaftsprüfern des DFB habe man die volle Unterstützung auf allen Gebieten angeboten, "damit die Gremien diese Vorgänge vollständig nachvollziehen und entsprechend bewerten können".

Ein erstes Ziel sei es, "die laufenden Aufgaben und vor allem die Großprojekte konsequent weiterzuverfolgen". Das gelte auch für die Verpflichtung eines neuen Bundestrainers als Nachfolger von Joachim Löw.

Weitere Aufgabengebiete seien die Ausgliederung der wirtschaftlichen Geschäftstätigkeiten des DFB in eine GmbH & Co. KG, das Projekt 'Zukunft Fußball' in enger Abstimmung zwischen DFB, Landes- und Regionalverbänden sowie der Deutschen Fußball Liga (DFL), die Umsetzung von Unterstützungs- und Solidaritätsmaßnahmen für den durch die Corona-Pandemie schwer in Mitleidenschaft gezogenen Amateurfußball, die Fertigstellung des DFB-Campus, die Gründung der DFB-Schiedsrichter GmbH und viele weitere Projekte mehr.

 

SID