Das Aus für Bernd Knobloch als kommissarischer Vorsitzender der DFB-Ethikkommission hat im Nachgang noch einmal einen faden Beigeschmack bekommen. Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ließ am Dienstag wissen, dass "nunmehr keine Verfahren mehr" gegen Knobloch anhängig sind.
Gegen Bernd Knobloch sind keine Verfahren mehr anhängig (Foto: SID)

Gegen Bernd Knobloch sind keine Verfahren mehr anhängig (Foto: SID)

Es gebe "keine Veranlassung für eine weitere Entscheidung", ließ die Ethikkammer des Gerichts unter dem Vorsitz von Hans E. Lorenz wissen, da "über einen gegen Knobloch seitens der Ethikkommission gestellten Befangenheitsantrag bereits am 3. Mai 2021 abschließend entschieden" worden sei.

Mitte Juni hatte das DFB-Präsidium Irina Kummert zur neuen Vorsitzenden der Ethikkommission gewählt und damit für großen Unmut bei den übrigen Mitgliedern gesorgt. Der Vorwurf: Der DFB habe mit der Personalentscheidung für die Arbeitsunfähigkeit der Kommission gesorgt und diese damit absichtlich gesprengt.

Knobloch, der das Gremium nach dem Tod des Bundestags-Vizepräsidenten Thomas Oppermann (SPD) im vergangenen Oktober kommissarisch geführt hatte und fest von seiner Berufung zum ordentlichen Vorsitzenden ausgegangen war, trat daraufhin zurück. Die weiteren Mitglieder Nikolaus Schneider und Birgit Galley taten es ihm gleich.

Laut Medienberichten hatte die Ethikkommission auch gegen Interimspräsident Rainer Koch ermittelt. Vor der Abstimmung im Präsidium über den Vorsitz soll mit Hilfe des angeblichen Verfahrens beim Sportgericht gegen Knobloch argumentiert worden sein.

Der DFB erklärte nach der Wahl Kummerts und den Rücktritten, dass "aufgrund der Uneinigkeit innerhalb der Kommission mit Rücktritten von Kommissionsmitgliedern gerechnet werden musste – egal, wie die Abstimmung ausgehen würde".

Auf einer außerordentlichen Sitzung am vergangenen Donnerstag berief das DFB-Präsidium Peter Büllesfeld, Ingrid Häußler, Hermann Janning und Wolfgang Schmitz-Jansen als Ersatz für die zurückgetretenen Mitglieder in die Kommission.

 

SID