Vermeintliche Fehlentscheidungen von Schiedsrichtern sind die häufigste Ursache von Spielabbrüchen im deutschen Amateurfußball. Dies geht aus einer Studie der Tübinger Kriminologin Thaya Vester im Auftrag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hervor.
Abbrüche häufig wegen vermeintlichen Fehlentscheidungen (Foto: SID)

Abbrüche häufig wegen vermeintlichen Fehlentscheidungen (Foto: SID)

Demnach sind potenzielle Fehlentscheidungen in den betrachteten Spielzeiten 2018/19 und 2019/20 der Auslöser für 29,8 Prozent der gewaltbedingten Spielabbrüche, dahinter folgt mit 26,1 Prozent eine Eskalationskette im Streit um ein vermeintliches Foul.

Konflikte aus Interkulturalität (4,7 Prozent) oder von den Zuschauern ausgehende Konflikte (4,2 Prozent) sind nur selten die Ursachen von Abbrüchen.

Bei 38,4 Prozent der Fälle spürten die Schiedsrichter selbst eine Gefahr, als Täter taten sich oft Einwechselspieler hervor. Besonders häufig werden Spiele im Spätherbst zu Ende der Hinrunde abgebrochen, bei überproportional vielen Partien passiert dies in den drei Minuten vor der Halbzeit.

Die Abbruchquote im deutschen Fußball liegt bei 0,041, jedes 2415. Spiel wird im Schnitt vorzeitig beendet. "Die wertvollen Erkenntnisse aus der Spielabbruch-Studie ermöglichen es uns, unsere Maßnahmen zur Gewaltprävention wirkungsvoll zu optimieren und neue Ansätze zu entwickeln", sagte DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann. Insbesondere sei in der Studie auch sprachliche Gewalt aufgefallen.

 

SID