Unterliga Ost

Wegen 18er-Liga im Osten: Der ASV erwägt eine Klage gegen den KFV!

Die diesjährige Staffeleinteilung, wonach in der Unterliga Ost 18 und in der Unterliga West nur 14 Vereine spielen werden, stößt dem Annabichler SV so sauer auf, dass der Verein eine Klage gegenüber dem KFV prüfen lässt. Hintergrund ist die Aushebelung der sogenannten “Solidaritätslösung” bzw. der “Solidaritätsliste” für die Unterliga. Zur neuen Austria-Akademie hat der ASV ebenfalls eine andere Meinung als der Mitbewerb.

 

Hintergrund: Was ist die “Solidaritätsliste”

In den zwei Staffeln der Unterliga kam es in den letzten Jahrzehnten immer wieder zur geografischen Ungleichverteilung der teilnehmenden Vereine. Meistens waren es mehr Vereine aus dem Osten des Landes, es existiert deshalb seit 2002 eine sogenannte “Solidaritätslösung” wonach ein Verein vom Osten in dem Fall eine Saison in der Westliga spielen muss. Daraus ergibt sich eine “Solidaritätsliste”, die alle Vereine im Korridor auf dem geografischen Längengrad von Klagenfurt westwärts bis zur Bezirksgrenze Villach umfasst.

Auf dieser Liste befinden sich rund 20 Vereine, derjenige der ganz oben steht und gerade in der Unterliga Ost spielt, muss für eine Saison in den Westen. Nach der absolvierten Saison und Rückkehr fällt der Klub wieder an das Ende der Liste zurück, braucht also auf Jahre keine Gedanken mehr über eine Versetzung in den Westen mehr zu verschwenden.

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ASV-Obmann Matthias Lampl gibt sich kämpferisch und prüft eine Klage gegen den KFV Foto: SOBE

Gravierende Folgen für ein Jahr “falsche” Unterliga

Für den betreffenden Verein geht es um viel, dieser fällt um Einnahmen, wie beispielsweise Derbyeinnahmen um, bei spürbar höheren Fahrtspesen durch längere Fahrtwege, die wiederum Nachteile am Spielermarkt mit sich bringen. Demgemäß wehrten sich die Betroffenen in der Vergangenheit mit Händen und Füßen gegen die “Versetzung”.

Zuletzt betraf es Sirnitz, davor den ASV (2018/19) bzw. Ludmannsdorf (2016/17). Heuer entschloss sich der KFV bzw. deren Ausschüsse auf die Aussetzung der Solidaritätslösung. Die 32 Vereine teilen sich nach einem Gemeinschaftsantrag von Wölfnitz/Sirnitz in 18 für den Osten und 14 für den Westen-, anstatt der ansonsten fälligen 16/16-Lösung auf. Wölfnitz hätte in diesem Fall in die ULW müssen. Das wiederum bringt den ASV, der vor 3 Jahren dasselbe beantragen wollte, auf die Palme.

ASV-Obmann Mathias Lampl fühlt sich ungerecht behandelt und lässt Klage prüfen

Für ASV-Obmann Matthias Lampl ist diese Vorgangsweise in der heurigen Saison nicht nachvollziehbar: “Vor drei Jahren hieß es, diese Solidaritätslösung sei in Stein gemeißelt. Mit Hinweis darauf wurden von uns Anträge nicht einmal zugelassen.” Lampl beziffert den erlittenen Schaden durch Mindereinnahmen und Mehrkosten auf über 30.000 Euro. Er beauftragte gemäß seinen eigenen Aussagen einen Rechtsanwalt, die Erfolgsaussichten einer Klage gegen den KFV zu prüfen. ”Jetzt wo ein anderer Verein dran wäre, geht auf einmal alles”, wettert Lampl und will sich das nicht gefallen lassen. “Wir sind vor Corona in den Westen gegangen, wohl wissend nach der Saison finanziell geschwächt und daher weniger wettbewerbsfähig zu sein. Jetzt wäre der nächste dran und dem bleibt es erspart. Das ist einfach nicht gerecht.”

Vereinsbrief an den Sportreferenten bezüglich der Austria-Akademie nicht unterschrieben

Ebenfalls sorgt dieser Tage auch die neugegründete Austria-Akademie für Gesprächsstoff. Die meisten Klagenfurter Vereine sorgen sich um die eigenen Nachwuchstruppen, sind der Meinung, dass Kärnten nicht groß genug für zwei Akademien sei und verfassten an den Klagenfurter Sportreferenten Franz Petritz einen gemeinsamen Brief. Den unterschrieben alle Klagenfurter Vereine mit Nachwuchsbetrieb mit Ausnahme vom ASV. Der Stadtrat lud daraufhin alle Fußballvereine zu einem “Sportstammtisch” ein, inklusive der Austria Klagenfurt.

”Wir haben da einen anderen Zugang, fürchten uns nicht davor, den einen oder anderen unserer besseren Nachwuchskicker zu verlieren”, begründet Lampl die verweigerte Ratifizierung. “Machen wir uns doch nichts vor, die Austria hat bessere Möglichkeiten als wir Unterhausvereine und die Burschen können bei der Austria sicher mehr als bei uns allen lernen.” Lampl spekuliert auf die Rückkehr zahlreicher Akademiespieler ins Unterhaus, “die heben dann die Qualität generell an.”

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