Eine Saison wie Tag und Nacht

oberhofen oetsuFür die ÖTSU Oberhofen war es eine Saison mit einigen Hochs und vielen Tiefs. Nach einem sensationellen Saisonstart lief bei den Oberösterreichern gar nichts mehr – am Ende versank man sang- und klanglos im Abstiegsstrudel und musste den bitteren Gang in die 2. Landesliga antreten. Unterhaus.at begab sich gemeinsam mit Oberhofen-Sektionsleiter Josef Pichler auf Spurensuche.

 

 Kontraproduktive Auslosung

 Vier Stammspieler hatten den Verein nach der Saison 2010/11 verlassen. Am härtesten traf die „Exil-Salzburger" wohl der Abgang von Stürmer Johann Endesgrabner. Trainer Gerhard Schmid sollte Recht behalten, als er schon vor der Saison sagte: „Ihn zu ersetzen ist fast unmöglich." Dabei sah es anfangs so aus, als ob Markus Krempler in die großen Fußstapfen Endesgrabners treten könnte. Krempler hatte nach sieben gespielten Runden neun Tore auf dem Konto, am Ende waren es 15. Der sinkende Torschnitt des Offensivspielers sei, wie die schlechter werdenden Ergebnisse, auf einen ungünstigen Spielplan zurückzuführen: „Die Auslosung ist uns zwar am Anfang entgegen gekommen, im Endeffekt ist das aber nach hinten losgegangen. Anfangs hatten wir durchwegs leichte Gegner und dann nur mehr stärkere." Für Krempler sei es schwierig gewesen, den sehr guten Torschnitt aufrecht zu erhalten, denn "gegen Gegner wie Bramberg oder Berndorf bieten sich nicht viele Torchancen", so Pichler.

Absturz von Rang zwei auf 13

War die Union nach sieben Spielen und 18 Punkten auf dem Konto noch sensationell auf Rang zwei der Tabelle gelegen, so kam dann der Einbruch. Viele langzeitverletzte Spieler verschlimmerten die Lage zusätzlich. „Unser Kader war von vornherein eher klein. Je länger die Meisterschaft gedauert hat, desto kleiner wurde unser Kader. Wenn dann noch Spieler wie Daniel Anderle oder Flo Derflinger mit einem Kreuzbandriss ausfallen, ist es schwer dies zu kompensieren".

Obwohl zum Rückrundenstart wieder die „leichteren" Gegner an der Reihe gewesen wären, vermochte Oberhofen nicht zu punkten. Es folgte eine zehn Spiele andauernde Niederlagenserie. Der bisherige Trainer Gerhard Schmid legte unterdessen aus beruflichen Gründen und angesichts der tristen Lage nach der 19. Runde sein Amt zurück. Co-Trainer Dietmar Schachner übernahm interimsmäßig bis Saisonende. „Schlussendlich war die Entscheidung nicht von Erfolg gekrönt. Aber ich denke, dass es auch mit dem Trainerteam Schmid/Schachner nicht viel besser geendet hätte", verteidigte Pichler die Entscheidung.

Krisenstimmung im Team

Die Mannschaft war nach der Niederlagenserie in ein Loch gefallen und dem nicht genug, kamen – wie so oft wenn es nicht läuft – auch noch Unstimmigkeiten im Mannschaftsgefüge hinzu. Nicht umsonst erklärte Pichler bereits bei der Präsentation des neuen Trainers Michael Graf vor einigen Wochen: „Wir erwarten uns von Graf natürlich neue Impulse und die Gemeinschaft soll wieder gestärkt werden." Der Abstieg konnte nicht mehr vermieden werden - am Ende holten die Oberösterreicher nach Runde sieben nur mehr fünf! Punkte.

Wiederaufstieg nicht Pflicht

Die Zielsetzung für nächste Saison laute jetzt neben der Stärkung des Teamgefüges – „das haben wir auch bei den Transfers berücksichtigt" – ein Platz im vorderen Mittelfeld. „Der sofortige Wiederaufstieg ist nicht das Ziel, aber in den vorderen Plätzen wollen wir auf jeden Fall landen." Wann die Zuschauer in Oberhofen wieder 1. Landesliga-Fußball sehen werden? „Wir warten jetzt einmal ab, wie sich die Regionalliga mit den Tiroler Vereinen entwickelt." Die Ortslage der letztjährigen Kontrahenten war für Oberhofen ohnedies nicht ideal. „Es kommt darauf an, wie viele Mannschaften aus dem Süden dabei sind. Die Reisen nach Bramberg und Tamsweg waren für uns nicht optimal", so Pichler.

Von Marc Eder

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