Transfer-Update - ein Russe für Kuchl, Umbruch in Hallein steht bevor

In der Salzburger Liga dreht das Transferkarusell bereits seine letzten Kreise. Zuletzt holte der SV Kuchl mit einem Russen aus der Steiermark einen neuen Ersatztormann für den nach Anif abgewanderten Ustamujic. Während Eugendorf  seine Transferaktivitäten mit der Verpflichtung von Ex-Bundesligaspieler Manfred Pamminger bereits abgeschlossen hat, steht in Hallein ein Umbruch bevor. Fünf bis sechs neue und zum Teil bekannte Gesichter sollen in den nächsten Tagen präsentiert werden. Welche Transfers bis jetzt schon getätigt  wurden und welche Stützen bereits verlängert haben, hat unterhaus.at kompakt zusammengefasst.

"Qualität vor Quantität" lautet das Motto in Hallwang während der diesjährigen Transferperiode. Die Flachgauer präsentierten bis jetzt zwar lediglich zwei Neuzugänge - die hatten es aber in sich. Schon vor einigen Wochen lotste man Goalgetter Daniel Kreuzer von Neumarkt wieder „nach Hause". „Er hat sich oben durchgesetzt, wollte aber trotzdem wieder zu uns zurück. Er wird uns sicher weiterhelfen", freute sich Co-Trainer Christian Hirsch schon auf den „Langen". Zudem holte man Patrick Kirchberger, der in Anif nie über die Reservistenrolle hinausgekommen ist. Den Verein fix verlassen wird Bernhard Rösslhuber, der nach Seekirchen abwandert. Auf der Suche ist man nach jungen Spielern. „Wir schauen uns wie jedes Jahr nach Talenten um, die wir dann für höhere Aufgaben formen können", so Hirsch.

Kuchl sicherte sich die Dienste von Ex-Leoben-Juniors-Torhüter Vladimir Zhilyaev, "Der Russe hat sich selbst angeboten - womöglich ein echter Glücksgriff", freute sich Sektionsleiter Klaus Zimmermann. Obwohl der Torhüter in Leobens zweiter Mannschaft auf keine einzige Einsatzminute gekommen ist, sind die Verantwortlichen von der Qualität des 1991 geborenen Keepers überzeugt. "Unser Tormanntrainer hat ihn im Probetraining für sehr gut befunden." Philipp Vossen, der neben dem Studium in Graz zuletzt für den Grazer Sportklub Straßenbahn spielte, kehrt zurück und wird wieder für Kuchl zwischen den Pfosten stehen. "Mit drei Kampfmannschaften braucht man mindestens vier gute Torleute", weiß Zimmermann. Verlassen wird die Krispler-Elf jedoch der bisherige Ersatzgoalie Namik Ustamujic, der nach Anif wechselt. Nach der Verpflichtung von Christoph Siller (FC Hallein) ist die Kaderplanung nahezu abgeschlossen: "Ansonsten setzen wir weiter auf unsere eigenen jungen Spieler", erklärte Kuchl-Trainer Harald Krispler.

Mit der Verpflichtung von Ex-Bundesligaspieler Manfred Pamminger schloss Eugendorf seine Kaderplanungen ab.  Geholt wurden zudem Florian Goiginger (Neumarkt) und Patrick Zanner (Zederhaus). Vom bestehenden Kader wird nur Mario Schleindl den Verein Richtung Austria Salzburg 1b verlassen. Eugendorf startete bereits am Montag als erster aller Salzburger-Liga-Vereine ins Aufbautraining, in dem einige Spieler der zweiten Mannschaft versuchen, in die Kampfmannschaft von Neo-Trainer Andreas Fötschl zu kommen.

  Bei der Grödig 1b stehen vier Abgängen derzeit zwei Zugänge gegenüber. Neben Hannes Endletzberger (Grünau) und Thomas Taucher (Seekirchen) werden auch Patrick Lagler und Josef Höller den Verein am Fuße des Untersberg Richtung Neumarkt verlassen. Verstärken konnte sich die zweite Mannschaft des Erste-Liga-Klubs bisher mit Alexander Jovicic, der von der Spielgemeinschaft  ASK/PSV kommt und Josef Stadlbauer aus Grünau.

Beim FC Hallein steht ein kleiner Umbruch bevor. Nachdem Roy Tittler neben seinem Posten als Sportlicher Leiter nun auch das Traineramt bekleidet, verspricht er für die nächsten Tage einige Zugänge: "Wir verhandeln derzeit intensiv mit drei Spielern, womöglich werden auch zwei, drei Ex-Hallein-Spieler reaktiviert", so der starke Mann der Halleiner. Den Verein fix verlassen wird mit Christoph Siller, der nach Kuchl wechselt, lediglich ein Spieler. „Der restliche Kader wird uns auch in der nächsten Saison erhalten bleiben", erklärte Tittler. Auf Angreifer Lukas Hofmann werden die Tennengauer in der Herbstsaison verzichten müssen, er zog sich kürzlich einen Kreuzbandriss zu.

Beim SAK sieht man nach der sportlich erfolgreichen Saison, in der man den Meistertitel nur hauchdünn verpasste, keinen Grund, die Mannschaft großartig zu verändern. Vom Landesligisten Union Hallein holte man Manuel Albrecht, der neue Trainer der Tennengauer steht mit Hannes Kremsmair ohnehin schon länger fest. Auch die Anzahl der Abgänge ist dünn gesäht - lediglich ein Spieler verlässt zum jetzigen Zeitpunkt fix den Verein: Routinier Georg Hauthaler folgt  Ex-Trainer Eidke Wintersteller nach Golling.

Wie auch in den letzten Jahren ist die Kaderplanung in Puch kurz vor dem Ende der Meisterschaft noch nicht wirklich weit. Fix ist lediglich, dass Dietmar Emich Leonhard Götsch beerbt und derzeit intensiv mit den eigenen Spielern verhandelt. "Derzeit überlegen wir, wen wir von den langzeitverletzten Spielern verlängern wollen. Die Sonderierungsgespräche laufen", so Emich. Der Kader werde im Großen und Ganzen bestehen bleiben. "Einen Kracher werden wir in Puch nicht präsentieren", meinte der Neo-Trainer. Fix ist, dass mit Fabio Schwaighofer, Tobias Prommegger (beide nach Anif) und Stefan Katstaller (St. Johann) drei Spieler den Verein verlassen werden.

Landesliga-Meister Berndorf war bisher zwei Mal am Transfermarkt aktiv. Mit 1. Klasse Nord-Bomber Pascal Wimmer – mit 29 Saisontoren Torschützenkönig und Fünfter der  Top-Torjäger-Liste des Landes – verstärkten sich die Berndorfer im Sturm exzellent. Mit Fabian Aigner kam ein junger Verteidiger von Seekirchen 1b, der der Hintermannschaft die nötige Tiefe geben soll. Das Grundgerüst werden auch heuer wieder Torhüter Berger, die Achse Lang-Lang und Torjäger Reindl bilden.

So gut wie fertig mit seinem Transferprogramm dürfte Straßwalchen sein. Die Flachgauer können drei Neuzugänge begrüßen: Goalgetter Franck Matondo (Melk), Florian Kohler (Oberhofen) und Andreas Zoister (Mondsee) kehren wieder nach Straßwalchen zurück. Den Verein verlassen werden Michael Moser (Henndorf), Andreas Kaser (Friedburg), Dejan Tadic (Plainfeld) und Karim Onisiwo, der nach einem Probetraining bei Erste-Liga-Klub SV Grödig nun mit dem Westligisten Austria Salzburg einen neuen Verein gefunden hat.

In Leogang kann Sektionskeiter Johann Obwaller drei erfreuliche Vertragsverlängerungen bekanntgeben. Mit Christoph Freund, Faruk Klokic und Manfred Riedelsperger werden die drei Routiniers auch in der kommenden Saison für Leogang auflaufen. Damit sind die Pinzgauer nicht unbedingt auf Zugänge angewiesen. "Wir sind noch auf der Suche, vielleicht können wir uns punktuell noch verstärken", so Obwaller.

Gleich vier Neuzugänge kann Altenmarkt bis jetzt verzeichnen: Markus Buchacher (St. Johann), John Schlick (SG ASK/PSV),  Peter Mauch (Bischofshofen) und Mario Dygruber (Radstadt) werden die Pongauer in der kommenden Saison verstärken. Dazu wurde der ausgeliehene Daniel Ratgeb fix von Filzmoos verpflichtet. Die einzigen zwei Abgänge bis jetzt sind die zwei Söhne des Sektionsleiters, Wolfgang und Lukas, die beide Erfahrungen im Ausland sammeln wollen und ein Auslandssemester in Bangkok beziehungsweise Nordirland absolvieren: "Mit Fußball hat das aber nichts zu tun. Wolfgang kann in Bankgok höchstes ein Schnürl zum Fischen ins Wasser hängen - eine Fußballtradition gibt es da nicht", scherzte Prehal.

Nachdem der Klassenerhalt in Zell am See bis knapp vor Schluss ungewiss war, konnten die Verantwortlichen erst nach Saisonende mit der Planung für die Salzburger Liga beginnen. Zell-Trainer Helmut Zaisberger wollte sich vor allem mit jungen Spielern aus der Region verstärken, doch dieses Unterfangen gestaltet sich schwieriger als gedacht. "Das haben wir leider ein bisschen verschlafen. Die wirklich guten Talente sind schwer zu kriegen oder haben bereits einen anderen Verein", so Zaisberger. Wieder zurück in der Mannschaft ist mit Uba Uzo ein bekanntes Gesicht. "Er hat nie Uba Uzo geheißen, ich muss erst den Pass sehen, um wirklich sagen zu können wie er heißt." Nach den zwei Abgängen der Stürmer Tobias Klein (Grünau) und Arnold Benedek (zurück zu Saalfelden), kann Zaisberger zwei Vertragsverlängerungen bekanntgeben: "Gürses und Resch werden auch kommende Saison in Zell am See spielen." Im Sturm sieht Zaisberger noch Handlungsbedarf - hier sind die Pinzgauer weiterhin auf der Suche.

Die Henndorfer haben ihr Transferaktivitäten bereits abgeschlossen. Mit Stürmer Michael Moser (Straßwalchen) und Christian Grössinger (Seekirchen) kehren zwei Spieler zu ihren Stammverein zurück. Dazu gesellt sich mit Christoph Spatzenegger ein weiterer Akteur von Nachbar Seekirchen. Den umgekehrten Weg geht Gernot Gottfried - er wechselt zu der Truppe von Ex-Profi Markus Scharrer. Den Verein fix verlassen werden Mario Rottensteiner, der nach Anthering wechselt, Florian Königseder (Ziel unbekannt) und Pascal Fröschl. Der Ersatzgoalie wechselt nach Oberndorf.

Golling hat die Kaderplanung nahezu abgeschlossen. Letzte Woche präsentierten die Tennengauer mit Fabio Ingolitsch einen torgefährlichen Offensivmann, der in der letzten Saison für Bischofshofen acht Mal netzte und damit maßgeblich am Klassenerhalt der Pongauer beteiligt war. Hinzu kommt mit Georg Hauthaler ein erfahrener Verteidiger, den Neo-Trainer Eidke Wintersteller vom SAK mitbrachte. Markus Steinwender (Pfarrwerfen), Thomas Schwarzenberger (Bad Hofgastein) und Thomas Duft (Union Hallein) verließen die Gollinger in niedrigere Klassen.

Aufsteiger TSU Bramberg will mit der Landesliga-Mannschaft nun auch in der Salzburger-Liga für Furore sorgen. Bisher holten die Oberpinzgauer mit Michael Frauenschuh (Wald-Königsleiten) und Christoph Hofer (Neukirchen) zwei Kaderergänzungen. Das Grundgerüst rund um Torjäger Innerhofer, Arnsteiner, Uzunov und Torhüter Maier bleibt bestehen. Mit Hannes Leo wurde lediglich der Ersatztormann an Piesendorf abgegeben. Einen Vorteil werden die kombinationsstarken Bramberger zu Beginn der Meisterschaft auf jeden Fall haben - das Team von Trainerfuchs Helmut Baic kennt sich inn und auswendig und ist bestens eingespielt.

Für Schwarzach gestaltet sich die Transferperiode schwierig. "Wir suchen zwar nach Verstärkungen, müssen jedoch mit unserem niedrigen Budget haushalten. Es gibt gar nicht viele Spieler, die zu "normalen" Bezügen in der Salzburger Liga spielen wollen -  Spieler, die uns weiterhelfen würden, stellen utopische Forderungen", so Schwarzach-Trainer Wolfgang Schäffer. Einen Abgang haben die Pongauer bisher zu verzeichnen: Mario Amering verlässt den Vorjahres-Dritten in Richtung Großarl. Schäffer will dem eingeschlagenen Weg treu bleiben: "Wir werden weiter unsere jungen Spieler einsetzen." Ein Rezept, das in der letzten Saison nach den verletzungsbedingten Ausfällen einiger Routiniers bereits toll funktioniert hat.

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