Ried/Kaltenbach Frauen gegen SVI „ohne“ Schiedsrichter

Der Schiedsrichtermangel wird für den Amateurfußball immer bedrohlicher. Während es im Profifußball von Schiedsrichtern und technischen Hilfen nur so wimmelt, wird es für die Landesverbände immer schwieriger Spiele zu besetzen. Auch die höchste Tiroler Liga im Frauenfußball ist bereits betroffen. So muss man innovativ nach Lösungsmöglichkeiten suchen. Der „Ersatzschiedsrichter“ der Partie Ried/Kaltenbach gegen den Sportverein Innsbruck hat es sehr gut gemacht, aber Lösung kann das natürlich keine sein. Ried und der SVI trennen sich in einer spannenden Partie 1:1.

 

Florian Rieder springt ein

Jürgen Flörl, Trainer SV Ried/Kaltenbach Frauen: „Am 29. September 2018 waren die Damen des SVI zu Gast bei uns im Rieder Stadion. Zu meiner Verwunderung sind sie nur mit 11 Spielerinnen, also ohne Ersatz angereist? Zunächst möchte ich mich bei Florian Rieder bedanken, der jetzt schon das zweite Paragraph 17 unserer Damen geleitet hat. Dass der Schiedsrichterjob kein einfacher ist, wissen wir alle, aber ein Spiel in der Tirolerliga der Damen ist kein Honigschlecken. Leider kommt es immer öfter vor, dass unsere Spiele nicht besetzt werden, das finde ich sehr Schade. Er hat seine Sache sehr gut gemacht, denn der Schiri schießt ja bekanntlich keine Tore.

Aber jetzt zum Spiel. Traumstart in Minute vier, schöne Kombination durch die Mitte, Milena Hörhager auf Su Neumohr, diese schießt und trifft, die Zuschauer jubeln, aber zu früh, es war das Außennetz! Das wäre eine frühe Führung für uns gewesen, so blieb es aber beim 0:0. Die Damen des SVI technisch sicher die bessere Mannschaft, wir konnten aber immer dagegenhalten. Ein munteres Spiel, es ging hin und her. Zu Hause waren es zuletzt immer enge Spiele der beiden Teams, auswärts hat es uns da schon öfter arg erwischt! Beide Mannschaften kamen zu kleineren Chancen, SVI des öfteren mit Schüssen aus der zweiten Reihe. Diese gingen am Ziel vorbei, oder wurden von unserer Torfrau Jasmin Eder entschärft. Bis zur Pause sollte sich nichts mehr tun. 0:0 nach 45. Minuten.

Nach der Pause wollten wir gleich offensiv zulegen, wir merkten, dass an diesem Tag mehr drin ist als ein Punkt gegen den Favoriten aus Innsbruck. Minute 55: Wieder ein sehr gutes Zuspiel auf unsere Nummer achtzehn Su Neumohr, sie zieht in den Strafraum, bedrängt von einer Verteidigerin, kann sie im Fallen aber doch zur viel umjubelnden 1:0 Führung einschieben. In Minute 60. durfte Su dann abgekämpft das Spielfeld verlassen. Marina Jochriem kam für sie ins Spiel. SVI, wie gesagt, spielerisch besser, aber zum Abschluss ließen wir sie nicht kommen. Kämpferisch eine tolle Leistung unserer Mädels. Über Konter waren wir immer wieder gefährlich, die eingewechselte Marina Jochriem vergab in der 70. Minute den Matchball, ihr Schuss viel etwas zu schwach aus. Die Torfrau hatte wenig Mühe den Ball zu halten. Und so kam, was kommen musste! In der 77. Minute nimmt sich Nina Hutter ein Herz und aus gut zwanzig Metern seitlich der 16er - Ecke trifft sie zum 1:1. Nicht unverdient, die Nummer zwölf des SVI machte uns mit ihrer Schnelligkeit doch das ein oder andere Problem.

Jetzt waren wir plötzlich sehr nervös, man war sichtlich geschockt. Kurz vor Schluss noch einmal Hektik im Strafraum der Gäste, ging der Ball doch an die Hand einer SVI Spielerin. Aber der Elfmeterpfiff blieb aus! Am Ende aus meiner Sicht ein gerechtes Unentschieden, auch wenn der Sieg zum Greifen nahe war.

Zum Abschluss noch einmal zum Schiedsrichter, es geht nicht OHNE, das nicht alle Spiele auf Grund des Schiedsrichtermangels besetzt werden ist mir klar, aber Tirolerliga Damen wird dann plötzlich nur mehr als Nachwuchspartie gewertet? Kann es das wirklich sein?“

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