Eine "moderate Modifizierung der 50+1-Klausel würde vielen Klubs größere finanzielle Spielräume bieten", so der langjährige Geschäftsführer des Bundesligisten Bayer Leverkusen. Dabei gehe es darum, einen "fairen Kompromiss zu finden", zwischen dem Recht der Mitgliederversammlungen, über ihr Klubleben selbst zu entscheiden, und der Pflicht des Verbandes, "dem Anschein einer Verzerrung des Wettbewerbs vorzubeugen".
Der Präsident von Hannover 96, Martin Kind (74), hatte zuletzt im Deutschlandfunk gemutmaßt: "Die Bundesliga ist nicht mehr wettbewerbsfähig. Der Grund liegt im Wesentlichen in der 50+1-Regel."
Ende März hatte die Mitgliederversammlung der DFL einen Antrag des Zweitligisten FC St. Pauli angenommen, dass die umstrittene 50+1-Regel im deutschen Profifußball bestehen bleibt. Kind hatte jedoch am vergangenen Dienstag angekündigt, seinen Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung bei der 50+1-Regel "diese oder spätestens nächste Woche wieder aktivieren" zu wollen. Sollte sein Antrag abgelehnt werden, hatte Kind erneut eine Klage angedroht.
SID