Ein "Schlafmützen-Start" und giftige Gegenwehr haben den Höhenflug von Borussia Mönchengladbach in der Fußball-Bundesliga jäh beendet. Zum Auftakt des 9. Spieltags verlor die zuletzt so überragende Fohlen-Elf beim SC Freiburg mit 1:3 (1:1) - unter anderem auch, weil die Defensive den Beginn der Partie völlig verpennte. Jetzt Fußballreise buchen!
Pleite für Dieter Hecking und Borussia Mönchengladbach

Pleite für Dieter Hecking und Borussia Mönchengladbach

Nach gerade einmal zwölf Sekunden und einer Fehlerkette seiner Vorderleute hatte Gladbachs Keeper Yann Sommer im Strafraum den Freiburger Luca Waldschmidt zu Fall gebracht. Torjäger Nils Petersen verwandelte 47 Sekunden später den fälligen Elfmeter. Dem Ausgleich der Gladbacher durch Thorgan Hazard (20.), ebenfalls per Strafstoß erzielt, ging ein Foul des Freiburgers Dominique Heintz an Lars Stindl voraus. In der zweiten Halbzeit traf Waldschmidt (56.) dann selbst, ehe Lucas Höler den Endstand erzielte (90.+4).

Mit dem ersten Bundesliga-Sieg in Freiburg seit 16 Jahren hätte Gladbach zumindest für eine Nacht nach Punkten zum Spitzenreiter Borussia Dortmund aufgeschlossen. So aber stehen weiter 17 Punkte auf der Habenseite, theoretisch könnte der VfL am Wochenende bis auf Platz sechs durchgereicht werden.

Die 24.000 Zuschauer im Schwarzwald-Stadion sahen nicht nur wegen der Blitzführung der Gastgeber und dem schnellen Ausgleich eine spektakuläre Anfangsphase. Auch der erste Angriff der Gladbacher war brandgefährlich: Einen Eckball des formstarken Hazard lenkte Nico Elvedi geschickt an den Pfosten (6.), auch in der Folge kamen die Gäste immer wieder aus vielversprechender Position zum Abschluss.

Nicht zuletzt wegen vieler Nickeligkeiten entwickelte sich ein temperamentvoller Schlagabtausch, in dem die Gladbacher die bessere Spielanlage an den Tag legten. Das überraschte wenig: Bis auf den Schweizer Nationalspieler Denis Zakaria, der für Florian Neuhaus spielte, vertraute Trainer Dieter Hecking der Formation vom klaren und überzeugenden Erfolg gegen den FSV Mainz 05 (4:0) in der vergangenen Woche.

Auf der anderen Seite setzten die Freiburger nach Ballverlusten der Gladbacher auf überfallartige Gegenangriffe, welche die VfL-Abwehr hin und wieder auch arg in Verlegenheit brachten. Die beste Möglichkeit zur erneuten Führung von Lukas Kübler (44.) entschärfte Sommer mit einem glänzenden Reflex.

Der zweite Durchgang begann im Vergleich zum ersten eher schleppend, bis auf einen nicht satt getroffenen Fernschuss von Stindl (48.) entstanden keine Strafraumszenen. So ansehnlich das Tor von Waldschmidt aufgrund der perfekten Schusstechnik auch war - es kam völlig aus dem nichts.

Die Borussia musste wieder aktiver werden, Hecking wechselte U21-Nationalspieler Neuhaus ein, der fortan auch immer wieder als Anspielstation gesucht wurde. Trotz teilweise sieben Spielern in unmittelbarer Nähe zum Strafraum fehlte der Borussia in dieser Phase eine fruchtbare Idee. Freiburg kam stattdessen durch den eingewechselten Roland Sallai immer wieder zu gefährlichen Kontersituationen. Mit der letzten Aktion traf Höler (90.+4) ins leere Tor zum Endstand.

 

SID