Am Ende war Mario Gomez noch einmal genauso so clever wie bei seinen Toren. Der Matchwinner des VfB Stuttgart hatte in der 90. Minute natürlich mitbekommen, dass er ausgewechselt werden sollte. Um noch mehr Sekunden von der Uhr zu nehmen und das 2:1 (0:1) gegen Hertha BSC über die Zeit zu bringen, tat der Ex-Nationalspieler aber so, als wüsste er von nichts. Jetzt Fußballreise buchen!
Gomez drehte das Spiel gegen Berlin fast im Alleingang

Gomez drehte das Spiel gegen Berlin fast im Alleingang

Obwohl seine Nummer bereits auf der Anzeige des Vierten Offiziellen aufleuchtete, stapfte der Doppelpacker seelenruhig in Richtung der gegenüberliegenden Seitenlinie. Dann offenbarte er dem Schiedsrichter sein Schauspiel-Talent ("Was? Ich soll raus?") und trottete zurück. Dass sich die Zuschauer da schon längst für Standing Ovations erhoben hatten, interessierte Gomez kaum.

Dennoch spürte der 33-Jährige, der die Partie gegen die Berliner fast im Alleingang gedreht hatte, sicher Genugtuung. Schließlich wurde rund um den schwäbischen Fußball-Bundesligisten schon wieder gemeckert, weil der Torjäger zuletzt am 6. Oktober getroffen hatte. Seine Pflichtspiel-Treffer Nummer 99 (64.) und 100 (74.) im VfB-Dress ließen die Kritiker aber schnell verstummen.

"Ich freue mich besonders für Mario. Er hat einen großen Namen, deshalb steht er schneller in der Kritik, und die torlosen Minuten werden gezählt", sagte Trainer Markus Weinzierl: "Aber er wird wieder mehr Tore machen. Wenn es uns gelingt, öfter gefährlich in den Strafraum zu kommen, wird seine Quote wieder steigen."

Was Gomez selbst dachte, konnten die Journalisten leider nicht erfragen. Die Tragödie um den Tod des Vaters von VfB-Kapitän Christian Gentner ließ alle Beteiligten in Trauer verstummen.

 

SID