Bei sechs Niederlagen am Stück, das betont Pal Dardai immer wieder, sei ein Trainer in der Fußball-Bundesliga "weg vom Fenster". Wenn diese Rechnung stimmt, wackelt sein Trainerstuhl bei Hertha BSC. Das verdiente 1:2 (1:1) zu Hause gegen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf war bereits die vierte Pleite in Folge für Berlin. Und die nahm Dardai mit auf seine Kappe. Jetzt Fußballreise buchen!
Eingeständnis des Tages: Pal Dardai

Eingeständnis des Tages: Pal Dardai

Er habe die Situation nach der 0:5-Schmach am Wochenende zuvor gegen RB Leipzig "vielleicht etwas unterschätzt", gab der Ungar zu: "Nach den Gesprächen hat man gedacht: Die Mannschaft geht raus, fängt an zu beißen und will alles kaputtreißen. Das war nicht der Fall."

Dardai sprach von einer "Kopfkrankheit" und kritisierte namentlich seinen eigentlichen Musterschüler Salomon Kalou, der wie viele andere auch "etwas ängstlich" gespielt habe. "Es darf nicht sein, dass man einmal 0:5 verliert und dann vom Selbstvertrauen her in so ein Loch fällt", ergänzte der Trainer: "Das ist nicht in Ordnung und auch für mich eine Riesenerfahrung. Das nehme ich mit."

Bislang war Dardai für Hertha ein ausgesprochener Glücksfall. Seit seinem Amtsantritt vor vier Jahren formte Herthas Rekordspieler aus dem Abstiegskandidaten einen Europacup-Anwärter. Doch die Ansprüche in der Hauptstadt sind mit dem Erfolg gestiegen. Leistungen wie in den vergangenen Wochen kann sich auch Dardai, dessen Vertrag als Profitrainer im Winter um ein weiteres Jahr verlängert wurde, nicht lange erlauben.

"Wenn sie zusammen ackern und arbeiten, sind sie eine gute Mannschaft", sagte Dardai über seine Spieler: "Aber wenn jeder seine Qualität nicht auf den Platz bringt, sieht es nicht gut aus." So wie gegen Düsseldorf. "Ich habe echt die Schnauze voll, am laufenden Band zu verlieren", schimpfte Rechtsverteidiger Valentino Lazaro.

Dardai geht es genauso, und mittlerweile muss er deswegen um seinen Job bangen - wenn seine eigene Rechnung stimmt.

 

SID