Hertha BSC Berlin und Trainer Tayfun Korkut gehen nach nur 104 Tagen schon wieder getrennte Wege. Nach einem Highlight zum Jahresende ging es zuletzt rapide bergab bei der "Alten Dame", dem selbsternannten "Big-City-Club" aus der deutschen Bundeshauptsstadt. Nach der 0:2-Niederlage gestern bei Borussia Mönchengladbach belegen die Berliner nach 26 Spieltagen in der Deutschen Bundesliga nunmehr Rang 17 und damit einen Abstiegsplatz.

 

Tayfun Korkut, von Geschäftsführer Fredi Bobic Ende November zur Überraschung der Branche als Nachfolger von Pal Dardai verpflichtet und zuletzt immer wieder gestärkt, ist nicht mehr länger Trainer von Hertha BSC. Die ursprünglich bis Saisonende angelegte Amtszeit des 47-jährigen Stuttgarters endet nach nicht einmal vier Monaten. Auch Co Ilija Aracic ist ab sofort nicht mehr Teil des Trainerteams.

"Zunächst einmal möchte ich mich bei Tayfun Korkut und seinem Assistenten Ilija Aracic für ihren Einsatz für Hertha BSC seit November bedanken. Nach verheißungsvollem Start mit sieben Punkten aus den ersten vier Spielen und positivem Trend haben wir nun offen und klar die Entwicklung der Leistungen und Ergebnisse der neun Rückrundenspiele analysiert und sind zu dem Entschluss gekommen, eine nochmalige Veränderung auf der Trainerposition vorzunehmen", wird Bobic in der heutigen Hertha-Presseaussendung zitiert.

Unter Korkut hatten die Berliner unter anderem zum Hinrundenabschluss mit einer leidenschaftlichen Vorstellung gegen Vizemeister BVB 3:2 gewonnen. In der Rückrunde fuhr Hertha aber nur noch zwei Zähler ein und schied im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den Berliner Lokal-Rivalen "Eisern Union" aus.

Seit dem gestrigen 0:2 im "Krisen-Duell" bei Borussia Mönchengladbach ist der Klub, der mit dem 374-Millionen-Euro-Einstieg von Investor Lars Windhorst ganz andere Pläne hatte, nur noch Vorletzter. Es war Korkuts letzter Auftritt und der unrühmliche Abschluss einer turbulenten Berliner Woche, die mit dem Abgang von Sportdirektor Arne Friedrich begann.

Bobic: "Setzen auf positive Effekte eines Neuanfangs

"Wir stehen derzeit auf einem Abstiegsrang. Es bleiben noch acht Partien, um die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu holen. Dafür werden wir alles tun und wollen mit dieser Entscheidung unterstützen, dass alle Beteiligten nochmal intensiver für die Situation sensibilisiert sind. Wir setzen auf die positiven Effekte eines Neuanfangs", so Bobic, für den Korkuts Aus auch eine persönliche Niederlage ist.

Auf den neuen Trainer, der alsbald bekanntgegeben werden soll, warten in den kommenden Wochen gleich schwere Aufgaben: nächsten Samstag gastiert Champions-League-Aspirant TSG Hoffenheim mit "Torschütze vom Dienst" Christoph Baumgartner (ÖFB-Teamspieler) in der deutschen Bundeshauptstadt Berlin, nach der Länderspiel bedingten Bundesliga-Pause geht es für die "Alte Dame" an den Rhein, zur Werkself - dem Tabellendritten Bayer Leverkusen.

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