Werner Gegenbauer ist laut Medienberichten vom Amt des Präsidenten beim Fußball-Bundesligisten Hertha BSC zurückgetreten. Dies berichten das Magazin Wirtschaftswoche mit Verweis auf eine Bestätigung Gegenbauers sowie die Bild-Zeitung. Der Klub konnte den Vorgang auf SID-Nachfrage zunächst nicht bestätigen. Hertha hatte erst am Montag durch ein 2:0 (1:0) im Relegations-Rückspiel beim Zweitligisten Hamburger SV den Klassenerhalt gesichert.

Medien: Werner Gegenbauer geht nach dem Klassenerhalt (Foto: FIRO/FIRO/SID)
Medien: Werner Gegenbauer geht nach dem Klassenerhalt
Foto: FIRO/FIRO/SID

Gegenbauer war seit 2008 Hertha-Präsident, zuletzt waren jedoch Zwistigkeiten zwischen ihm und Investor Lars Windhorst öffentlich geworden. Bei Bild-TV sagte Windhorst im März, Gegenbauer gehe es "sehr stark um den eigenen Machterhalt", es gebe "Seilschaften" und "Klüngelei". Er sei nicht gegen das gesamte Präsidium, er sei "ganz klar gegen die Spitze und deren Gefolgsleute". Windhorst hatte seit seinem Einstieg im Jahr 2019 375 Millionen Euro investiert.

Bereits damals hatte Windhorst gefordert, bei der Mitgliederversammlung, die am Sonntag ansteht, "sollte etwas passieren". Das bedeute, dass die Mitglieder "sich Gedanken machen müssen, wer kann ein guter neuer Kandidat sein". Windhorst hatte darüber hinaus deutlich gemacht, er "kann und werde kein neues Kapital investieren mit dieser Führung. Aber ich würde mit Sicherheit in der 1. und 2. Liga neues Kapital investieren, um das Investment und den Verein wieder nach vorne zu bringen, wenn gute Leute auch in der Vereinsspitze sind."

Hertha hatte seit dem Einstieg Windhorsts fast ausschließlich gegen den Abstieg gespielt, obwohl der Investor einst Europa als eines seiner Ziele ausgegeben hatte. Seitdem kam der Klub nicht zur Ruhe. Alleine in der abgelaufenen Saison betreuten den Verein drei Cheftrainer. Felix Magath rettete Hertha schließlich, nachdem Pal Dardai und Tayfun Korkut entlassen worden waren.

 

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