Streik in Paris statt Training in Frankfurt: Vizeweltmeister Randal Kolo Muani will seinen Wechsel von der Eintracht zu seinem Wunschklub PSG offenbar erzwingen und hat am Mittwoch das Abschlusstraining des Fußball-Bundesligisten vor dem Play-off-Rückspiel der Conference League gegen Lewski Sofia geschwänzt. Dies teilte die Eintracht mit.

Kolo Muani will seinen Abschied offenbar erzwingen (Foto: FIRO/FIRO/SID)
Kolo Muani will seinen Abschied offenbar erzwingen
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Wie die französische Tageszeitung L'Equipe berichtet, sei der 24-Jährige bereits in die Seine-Metropole gereist und warte im Kreise seiner Familie eine Einigung zwischen den beiden Klubs ab. Diese lagen zuletzt bei ihren Vorstellungen allerdings noch ein gutes Stück auseinander. Muani hatte bereits am Dienstag via Sky bestätigt, dass er zu Paris St. Germain wechseln möchte.

"Als Grund für sein Fehlen nannte er seine Wechselabsichten zu einem anderen Verein vor der am Freitagabend endenden Transferperiode", hieß es in der Mitteilung der Frankfurter vor der Partie am Donnerstag (20.30 Uhr/RTL). Der 24-Jährige ist bei der Eintracht noch bis 2027 unter Vertrag, die bisherigen Angebote von PSG waren den Frankfurtern zu niedrig.

"Wir haben Randal anders kennengelernt und wissen um seinen eigentlichen Charakter. Es prasselt aktuell sehr viel auf ihn ein und daraus resultiert diese Reaktion, die falsch ist, was wir ihm und seinem Umfeld auch klar und in allen Auswirkungen verdeutlicht haben", sagte Sportvorstand Markus Krösche: "Wir werden das Spiel gegen Lewski Sofia ohne ihn bestreiten. Für uns ist klar: Das Verhalten hat keinen Einfluss auf Transferaktivitäten. Wichtig ist jetzt erst einmal das wichtige Spiel gegen Sofia. Das hat oberste Priorität und eine große Bedeutung für den Klub."

Laut Trainer Dino Toppmöller wird der Wirbel um Kolo Muani keinen Einfluss auf die Mannschaft nehmen. "Ich sehe das als große Chance für uns als Gruppe. Wir sind nicht hier, um zu jammern. Eintracht Frankfurt ist immer größer als ein einzelner Spieler", sagte der 42-Jährige. Als möglichen Ersatz für die Partie am Donnerstag brachte Toppmöller Jessic Ngankam ins Spiel. Routinier Makoto Hasebe betonte, die Kabine sei "sehr ruhig".

Ob Kolo Muani mit seinem Verhalten Erfolg haben wird, konnte Toppmöller noch nicht voraussagen. "Das werden wir sehen, das kann ich nicht beantworten", sagte Toppmöller mit Blick auf die Frage, ob der Stürmer noch einmal für die Hessen auflaufen werde: "Wir müssen abwarten, was die nächsten Tage passiert. Wenn ich alles sagen würde, was ich denke oder was ich fühle, wäre das nicht ganz so gut."

 

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