Fußball-Bundesligist FSV Mainz 05 und Angreifer Anwar El Ghazi (28) sehen sich nach der Kündigung wegen mehrerer umstrittener Social-Media-Posts vor Gericht wieder. Bei einem Termin vor dem Mainzer Arbeitsgericht am Mittwoch konnten sich die beiden Parteien nicht auf eine gütliche Einigung verständigen. Der Kammertermin soll am 19. Juni stattfinden.

Klagt gegen seine Kündigung: Anwar El Ghazi (Foto: IMAGO/ANP/IMAGO/ANP/SID/IMAGO/PSV Eindhoven v FC Twente)
Klagt gegen seine Kündigung: Anwar El Ghazi
Foto: IMAGO/ANP/IMAGO/ANP/SID/IMAGO/PSV Eindhoven v FC Twente

El Ghazi hatte gegen den Rauswurf geklagt, im Falle des Klassenerhalts der 05er liefe sein Vertrag bis Sommer 2025 weiter. Der Klub wiederum fordert inzwischen laut Medienberichten eine Rückzahlung in Höhe von 523.464 Euro. Dem Verein sei durch "gravierende Verstöße gegen Verhaltenspflichten" ein großer Imageschaden entstanden, sagte Klub-Anwalt Johan-Michel Menke dem kicker zufolge.

Der Spieler war zunächst nach einem israelfeindlichen Instagram-Post nach dem Angriff der Hamas auf Israel suspendiert worden. El Ghazi hatte unter anderem den Spruch "Vom Fluss bis zum Meer, Palästina wird frei sein" verbreitet. Die Redewendung wird häufig auch von der Hamas genutzt. Gemeint ist, dass sich Palästina vom Jordan bis zum Mittelmeer erstrecken sollte, Israel wird so gewissermaßen das Existenzrecht abgesprochen.

Kurz darauf teilte der FSV jedoch mit, El Ghazi habe Reue gezeigt und werde nach einer Abmahnung wieder eingegliedert. Der Spieler jedoch erklärte daraufhin in einem weiteren Post, dass er seine Position nicht bereue und bezichtigte Mainz 05 indirekt der Lüge. Anfang November folgte die fristlose Kündigung.

Der zuvor vertragslose Niederländer El Ghazi war erst Ende September nach Mainz gewechselt.

 

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