In der Europa League auf Viertelfinalkurs, in der Bundesliga wieder mit Kontakt zu den internationalen Plätzen: Der SC Freiburg hat seine Negativserie beendet und den europäischen Fußball auch für die nächste Saison ins Visier genommen. Drei Tage nach dem 1:0 im Achtelfinal-Hinspiel gegen West Ham United siegten die Breisgauer nach sechs Bundesligaspielen ohne Dreier 2:1 (1:0) beim VfL Bochum und schoben sich auf Rang acht.

Strafraumszene bei Bochum gegen Freiburg (Foto: www.imago-images.de/www.imago-images.de/SID/IMAGO/Anke Waelischmiller/Sven Simon)
Strafraumszene bei Bochum gegen Freiburg
Foto: www.imago-images.de/www.imago-images.de/SID/IMAGO/Anke Waelischmiller/Sven Simon

"Extrem viel Druck" sei abgefallen, sagte Freiburgs Torschütze Michael Gregoritsch bei DAZN: "Am Ende waren wir ein bisschen am Schwimmen. Das Selbstvertrauen in der Bundesliga ist nicht allzu groß, wir sind froh, dass wir es über die Runden gebracht haben. So ein Sieg ist wichtig für die Moral."

Bayern-Bezwinger Bochum verpasste dagegen eine weitere Gelegenheit, sich endgültig aus dem Abstiegskampf zu verabschieden. Seit dem 3:2 gegen die Münchner kassierten die Westfalen drei Niederlagen in Folge, liegen aber noch sieben Punkte vor dem Relegationsplatz.

"Am Ende stehst du da und sagst dir: Bitter, bitter, bitter", meinte Bochums Moritz Broschinski: "Am Ende war Freiburg effektiv." Kapitän Anthony Losilla gab zu: "Es tut extrem weh, Kleinigkeiten haben den Unterschied gemacht. Es hat ein bisschen gefehlt, um einen Punkt zu holen."

Maximilian Eggestein erzielte die zu diesem Zeitpunkt überraschende Führung für die Gäste (36.), die am Donnerstag (18.45 Uhr) in London um den Viertelfinaleinzug kämpfen. Gregoritsch, schon in der Europa League der Matchwinner, erhöhte auf 2:0 (53.). Iwan Ordez verkürzte (62.).

Freiburgs Trainer Christian Streich hatte einmal gewechselt: Gregoritsch, mit fünf Toren in sieben Spielen der "Mister Europacup" beim Sportclub, rückte für Lucas Höler in die Startelf. VfL-Coach Thomas Letsch konnte wieder auf Stammkeeper Manuel Riemann nach dessen Gelbsperre zurückgreifen. Zum ohnehin gut gefüllten Lazarett gesellte sich auch noch Mittelfeldspieler Matus Bero mit Knieproblemen.

Die Bochumer, die zuletzt zwei Pleiten mit insgesamt neun Gegentoren kassiert hatten, begannen durchaus offensiv: Keven Schlotterbecks Distanzschuss lenkte SC-Torwart Noah Atubolu um den Pfosten (13.). Die Gastgeber kontrollierten zunächst das Spiel, Freiburg verlor häufig schon im Mittelfeld den Ball. Erst ein Abspielfehler von Riemann im Aufbau brachte erstmals das VfL-Tor in Gefahr, doch Vincenzo Grifos Schuss wurde zur Ecke geblockt (26.).

Dennoch gingen die Gäste in Führung: Nach Kopfballvorlage von Gregoritsch überwand Eggestein Riemann - nachdem die Bochumer eigentlich schon zweimal den Angriff abgewehrt hatten. Wenige Sekunden später Aufregung auf der anderen Seite: Nach einem Zweikampf zwischen VfL-Stürmer Broschinski und Matthias Ginter forderten die Gastgeber vehement Elfmeter, doch Schiedsrichter Marco Fritz ließ weiterspielen, auch der Videoassistent griff nicht ein.

Kurz nach der Pause konterte Freiburg eiskalt: Ritsu Doan flankte auf den völlig freien Gregoritsch, der aus vier Metern einköpfte. Doch Bochum gab noch nicht auf: Im Anschluss an eine Ecke verkürzte Ordez per Kopf.

 

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