Im ersten Achtelfinale einer österreichischen Nationalmannschaft seit der WM 1954 traf die ÖFB-Auswahl im altehrwürdigen Wembley-Stadion auf den vierfachen Weltmeister Italien. Leider sollte es an diesem unglaublichen Fußballabend nicht zur Sensation reichen. Italien siegte nach Toren in der Verlängerung mit 2:1 und beendete die Viertelfinal-Träume der ÖFB-Auswahl. Der Anschlusstreffer von Sasa Kalajdzic kam leider zu spät. Doch trotz der Niederlage, kann ganz Österreich auf diese Nationalmannschaft stolz sein. Die Noten einer sensationell starken Foda-Elf seht ihr unten:

Daniel Bachmann: Sehr Gut
Starker Rückhalt – bei Chance von Barella eine exzellente Fußabwehr, bei Immobile´s Schuss ans Lattenkreuz wäre jedoch auch er chancenlos gewesen. Lediglich bei manchen Abschlägen Unsicherheit. Bei Chiesa´s Tor konnte er jedoch nicht mehr eingreifen. Bei einem Freistoß Insigne´s konnte er zunächst toll parieren, musste allerdings das 2:0 ohne Abwehrchance hinnehmen.

David Alaba: Gut
Mit Christoph Baumgartner stellte er eine sehr agile linke Seite dar und war über weite Strecken gut in der Defensive. Bei seinem Freistoß nach 50 Minuten haben nur Zentimeter zu Österreichs Führung gefehlt. Beim Gegentor zog der Neo-Real-Madrid-Spieler jedoch zu weit in die Mitte und so war Chiesa auf seiner Seite völlig frei.

Aleksandar Dragovic: Sehr Gut
Der angehende Roter-Stern-Legionär stellte mit Hinteregger ein massives Abwehrbollwerk dar und räumte in Halbzeit zwei nahezu alles ab. Da gab es für die Italiener überhaupt kein Vorbeikommen mehr. 

Martin Hinteregger: Sehr Gut
Ließ in Halbzeit eins nur einmal Immobile aus den Augen, der das beinahe mit einem Traumtor bestrafte. Nach dem Seitenwechsel war für die Italiener zumeist beim Frankfurt-Legionär Endstation. Dass Immobile schon nach 84 Minuten raus musste, sprach für die Innenverteidigung der Foda-Elf.

Stefan Lainer: Gut
Der Gladbach-Legionär hatte auf der rechten Seite eine enorm schwere Aufgabe mit dem offensiven Italo-Außenverteidiger Leonardo Spinazzola und Napoli-Stürmer Lorenzo Insigne. Er zeigte mit seinem gewohnt starken Einsatz wie wichtig er auf der rechten Abwehrseite ist. 

Florian Grillitsch: Gut
Der erhoffte Regisseur in Österreichs Zentrale, schaltete und verwaltete und stellte damit einen strukturierten Spielaufbau aus der Defensive in die Offensive sicher. Er sorgte in Halbzeit zwei und in der Verlängerung auch dafür, dass die Italiener nicht mehr so zwischen die beiden Vierer-Reihen Österreichs spielen konnten.

Xaver Schlager: Gut
Schlager umtriebig wie immer und versuchte durch sein enormes Laufpensum Löcher in der Offensive und Defensive zu stopfen. Auch in Halbzeit zwei und in der Verlängerung ließ er sich von Italiens Offensive nicht abkochen und stellte zentral seinen Mann. 

Konrad Laimer: Gut
Er tat sich schwer und war in der Anfangsphase kaum in die Angriffsaktionen der Österreicher eingebunden und spielte auch bei einem aussichtsreichen Gegenzug einen viel zu ungenauen Pass auf Arnautovic. Das änderte sich in Halbzeit zwei grundlegend. Immer wieder sorgte er da mit seinen ausgezeichneten Sprints für Gefahr in Italiens Hintermannschaft. Leider kam er bei Italiens 1:0 mit seiner Rettungsaktion gegen Chiesa zu spät. 

Christoph Baumgartner: Gut
Der Hoffenheim-Legionär war die gewohnt starke Offensiv-Kraft und in Halbzeit eins noch einer der umtriebigsten Österreicher. Auch nach der Pause war er in einer starken österreichischen Mannschaft ein Aktiv-Posten. Musste kurz vor Ende der regulären Spielzeit dann mit Krämpfen vom Feld. 

Marcel Sabitzer: Gut
Ähnlich wie Laimer war auch der Leipzig-Kapitän nicht wirklich ins Offensiv-Spiel involviert, ist jedoch viel gelaufen. In Halbzeit zwei war er plötzlich der Dreh- und Angelpunkt der Offensive Österreichs. Er hätte mit seinem Treffer nach 110 Minuten noch einmal für richtig Spannung sorgen können.

Marko Arnautovic: Gut
Der China-Legionär zeigte gleich nach einer Minute, wie motiviert er ins Spiel startete - sah nach 60 Sekunden die erste Gelbe Karte. Erste Möglichkeit nach 18 Minuten bei schnellem Gegenzug. Auch in zweitem Durchgang gute Möglichkeit, mitlaufende Spieler nicht gesehen. Bei seinem vermeintlichen Führungs-Tor jedoch leider knapp im Abseits. Der Solo-Stürmer konnte seine tolle Leistung leider nicht krönen.

Alessandro Schöpf: Befriedigend
Kam für den starken Baumgartner und schlüpfte gut in die ihm zugedachte Rolle. In weiterer Folge war er jedoch nicht so agil wie sein Vorgänger. 

Luis Schaub: Gut
Eigentlich wurde Schaub zu kurz eingesetzt, aber er hatte riesigen Anteil daran, dass Österreich wieder ins Spiel zurückfand.

Sasa Kalajdzic: Gut
Ebenso wie Luis Schaub eigentlich zu kurz eingesetzt um seine Leistung bewerten zu können, doch er machte mit seinem Kopfballtor das Spiel wieder spannend, leider zu spät.

Michael Gregoritsch: zu kurz eingesetzt

Stefan Illsanker: zu kurz eingesetzt

Christopher Trimmel: zu kurz eingesetzt

 

von Marco Wiedermann/Ligaportal, Foto: IMAGO