Carsten Schneider (47/SPD), Ostbeauftragter der Bundesregierung, sieht in der Fußball-Europameisterschaft im Sommer 2024 eine Möglichkeit, der derzeitigen Tristesse im Land zu begegnen. "Es wäre schon mal ganz gut, wenn die Leute ein bisschen Freude haben. Und wenn wir aus der Griesgrämigkeit, aus der Krisenhaftigkeit rauskommen und ein großes Fest feiern – das, glaube ich, wäre für alle ganz gut", sagte er im Deutschlandfunk.

Die Vorfreude auf die Heim-EM hält sich noch in Grenzen (Foto: AFP/SID/KARIM JAAFAR)
Die Vorfreude auf die Heim-EM hält sich noch in Grenzen
Foto: AFP/SID/KARIM JAAFAR

Die Regierung will die EURO 2024 offenbar mit einer Imagekampagne begleiten. Laut Medienberichten sollen rund acht Millionen Euro ausgegeben werden, um Deutschland als weltoffene und vielfältige Demokratie zu präsentieren.

Schneider wies darauf hin, dass der Sport politisch nicht überhöht werden solle. Er erwarte auch keine politischen Bekenntnisse von Sportlern, sieht die EM vor allem als "eine Einladung, das friedliche Zusammenleben zu feiern. Das, glaube ich, bietet sich einfach an." Diese Botschaft will Schneider sowohl nach innen als auch nach außen senden. Es solle aber niemand erzogen werden.

Für ihn sei das Turnier vor allem eine Gelegenheit, gemeinsame europäische Werte wie verbindende Freiheit, Gerechtigkeit, Frieden, Demokratie zu feiern, sagt Schneider, der als Abgeordneter für den Wahlkreis Erfurt im Bundestag sitzt.

Sollte das Turnier sportlich für die Mannschaft des Gastgeberlandes nicht nach Wunsch verlaufen, glaubt Schneider nicht, dass das ein großes Problem wäre: "Ich glaube, die Leute wollen einfach internationales Flair, guten Fußball. Und mittlerweile ist das so ein bisschen wie in den nordischen Sportarten: Die Leute sind froh, wenn sie überhaupt guten Sport sehen und bejubeln auch andere Mannschaften."

 

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