Bundestrainer Hansi Flick hat sich in nie dagewesener Schärfe gegen die Kritik an seiner Person gewehrt. "Ich finde es eine große Dreistigkeit zu behaupten, dass die Nationalmannschaft die Spieler nicht nach dem Leistungsprinzip einlädt", sagte er auf dem 65. Internationalen Trainer-Kongress des Bundes Deutscher Fußball-Lehrer in Bremen.

Flick wehrt sich gegen Kritik (Foto: AFP/SID/DANIEL ROLAND)
Flick wehrt sich gegen Kritik
Foto: AFP/SID/DANIEL ROLAND

Flick (58) weiter: "Was haben wir davon, wenn Spieler spielen, die nicht die Leistung bringen können wie ein anderer? Deswegen finde ich es manchmal eine Unverschämtheit, wie man darüber berichtet."

Er habe zwar Verständnis dafür, dass Klubverantwortliche "Spieler positionieren wollen" oder anders sehen. "Aber wir sind viel unterwegs, machen uns ein Bild und ich spreche mit jedem Trainer über die Spieler, die dabei sind und über potenzielle Kandidaten", sagte Flick.

Grundsätzlich müsse er sich die negative Berichterstattung nach den jüngsten Ergebnissen "gefallen lassen", betonte er: "Wo geklatscht wird, wird auch gepfiffen. Dem muss man sich als Trainer stellen." Doch die Kritik an der Personalauswahl im März und dem Experiment mit der Dreierkette im Juni könne er nicht nachvollziehen, weil er diese Maßnahmen angekündigt hatte.

Zum Auftakt der EM-Saison im September gegen Japan und Frankreich will Flick wie angekündigt "die Kernmannschaft" für das Heimturnier 2024 aufstellen und "klar sagen: Das ist die Nummer eins, um diese Position gibt es einen Battle." Seine Elf müsse "torgeil sein" und den "letzten Willen, Tore zu verteidigen" zeigen. "Darauf kommt es an."

Flick berichtete zudem, dass er weiter große Stücke auf den von ihm kritisierten Niklas Süle ("Ich schätze ihn sehr") halte. Und er erklärte, Joshua Kimmich sei als Rechtsverteidiger weiter eine "Option". Die Zeit, die Probleme bis zur EM in den Griff zu bekommen, werde reichen. "Ich bin absolut überzeugt von dem Weg, den wir gehen."

 

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