Sie sind in Deutschland geboren, doch sie spielen für das Land ihrer Ahnen: Für Kaan Ayhan, Salih Özcan und Kenan Yildiz wird das Länderspiel mit der Türkei gegen die DFB-Auswahl am Samstag (20.45 Uhr/RTL) in Berlin ein "besonderes", wie der Dortmunder Özcan und der frühere Schalker Ayhan betonten.

Entschied sich für die Türkei: Salih Özcan (r.) (Foto: AFP/SID/OZAN KOSE)
Entschied sich für die Türkei: Salih Özcan (r.)
Foto: AFP/SID/OZAN KOSE

"Ich bin dort geboren und aufgewachsen. Meine ganze Familie ist da", meinte Özcan, der aus Köln stammt und mit einem "guten Gefühl" auf die Begegnung blickt. Kein Wunder: Die Auswahl von Trainer Vincenzo Montella wird im Olympiastadion von Zehntausenden Fans unterstützt werden.

Das Gastspiel des türkischen Rekordmeisters Galatasaray in der Champions League bei Bayern München in der vergangenen Woche habe die Richtung vorgegeben, sagte Ayhan, der wie DFB-Kapitän Ilkay Gündogan in Gelsenkirchen geboren wurde. "Wir haben eine große Community. Unsere Fans haben uns bei diesem Spiel unglaublich unterstützt", sagte er. Özcan ergänzte, die Partie werde "auch den in Deutschland lebenden Türken guttun".

Für die Elf um Sturmtalent Yildiz (Regensburg) werde es "ein guter Test" auf dem Weg zur EM 2024, glaubt Özcan. Trainer Montella, der auf den im September entlassenen Stefan Kuntz folgte, habe der Mannschaft "gutgetan" und sie schon jetzt taktisch weiterentwickelt.

Nicht dabei sein wird der frühere Bundesligaprofi Hakan Calhanoglu. Der Kapitän der türkischen Nationalmannschaft hatte am Vormittag wie bereits am Mittwoch wegen einer Infektion der Atemwege im Training gefehlt. Außerdem stehe seine Frau kurz vor der Geburt ihres Kindes, teilte der türkische Verband mit.

Ayhan sieht die Türkei "noch im Prozess des Kennenlernens". Die Spieler und Montella müssten sich erst noch aneinander gewöhnen, sagte er - und warnte vor der "starken und qualitativ hochwertigen" DFB-Auswahl. Die kennt schließlich niemand besser als die vier "Deutschen" in der türkischen "A Milli".

 

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