Bei der Auslosung zur EM-Endrunde 2024 in Deutschland wurden dem ÖFB-Team am Samstagabend in der Elbphilharmonie in Hamburg in Gruppe D hochkarätige Gegner zugelost - siehe auch Beitrag. Zunächst der zweifache Welt- und Europameister Frankreich. Dann mit den Niederlanden ein weiteres Schwergewicht. Italien aus Topf 4 blieb Österreich zwar dann erspart, doch der dritte Gegner könnte immerhin Polen oder Wales (gegen das Rot-Weiß-Rot ja noch eine "Rechnung" offen hat) werden. Nachfolgend Statements vom deutschen ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick und anderen sowie aus den Lagern der Gegner.

„Viel anspruchsvoller hätte es nicht kommen können"

Ralf Rangnick (ÖFB-Teamchef): „Viel anspruchsvoller hätte es nicht kommen können. Es hat nur noch gefehlt, dass als vierter Gegner Italien dazukommt. Es ist aber so auch anspruchsvoll genug. Das Gute ist, dass wir auf Gegner treffen, die oft mitspielen werden und einen offensiven Ansatz haben, was die Spielweise angeht. Das ist mir persönlich lieber als Gegner, die mit Mann und Maus hinten drinnen stehen. Mir war es fast klar, dass es so kommt. Wir haben Frankreich schon in der Nations League gehabt und zumindest das Spiel in Wien war ein sehr enges Spiel.

Diesmal spielen wir in Düsseldorf auf neutralem Boden, wahrscheinlich sind genauso viele Österreicher im Stadion wie Franzosen. Von daher wird es sicher ein sehr intensives Spiel zum Auftakt. Wir müssen von der ersten Minute an voll da sein und im Turnier sein. Genauso werden wir uns auch auf das Turnier vorbereiten. Die Niederlande wollen immer wieder technische Lösungen finden und den Gegner durch eigenen Ballbesitz dominieren. Wir werden versuchen ein Team-Basecamp in Berlin zu finden. Die Suche läuft ab jetzt schon.“

Peter Schöttel (ÖFB-Sportdirektor): „Wir haben eine sehr, sehr starke Gruppe bekommen. Nichtsdestotrotz sind wir selbstbewusst, werden uns gut vorbereiten und gehen guter Dinge in die Endrunde.“

"...warum sollen wir das nicht auch bewältigen?"

Klaus Mitterdorfer (ÖFB-Präsident): „Es ist sicher keine leichte Gruppe, aber man muss nehmen, was kommt. Ich glaube, wir haben ein tolles Team, das zusammenhält. Daher bin ich auch zuversichtlich, dass wir gegen so schwere Gegner wie Frankreich und Holland bestehen können. Es hängt ja immer sehr viel vom jeweiligen Tag ab und mit der Unterstützung unserer großartigen Fans – warum sollen wir das nicht auch bewältigen? Es ist jedenfalls eine große Herausforderung.“

"Wir haben schon oft gesagt, dass wir uns vor keinem verstecken brauchen"

Konrad Laimer (ÖFB-Teamspieler/via ServusTV): „Man kann es nie beeinflussen, welche Gegner wir bekommen. Wie wir in der Vergangenheit schon gesehen haben, liegt es uns auch gegen größere Nationen zu spielen. Wenn man gegen die Besten spielt, will man auch zeigen, was wir können. Dafür spielen wir jeden Tag Fußball.

Es ist natürlich das Größte, bei der Europameisterschaft gegen solche Gegner, die wir jetzt bekommen haben, zu spielen. Wir haben schon oft gesagt, dass wir uns vor keinem verstecken brauchen. Dass wir aber sehr, sehr gute Leistungen brauchen gegen die Nationen ist auch klar.“

"In letzter Nations League haben wir auch gegen Österreich gespielt, das war alles andere als einfach"

Didier Deschamps (Frankreich-Teamchef): „Es wird schwierig werden. Das Team aus Topf drei, auf das wir treffen, sind die Niederlande. Wir haben zwar beide Spiele gegen sie (in der Qualifikation, Anm.) gewonnen, aber es macht unsere Gruppe schwieriger.

In der letzten Nations League haben wir auch gegen Österreich gespielt, und das war alles andere als einfach. Unseren letzten Gegner kennen wir noch nicht. Aber es ist eine dichte und schwierige Gruppe.“

"Ich weiß noch nicht viel über Österreich, aber dafür haben wir noch viel Zeit"

Ronald Koeman (Niederlande-Teamchef): „Es ist für alle schwierig. Ich habe Frankreich nicht bevorzugt. Aber wir müssen es trotzdem akzeptieren. Unser Ziel ist es, das Turnier zu gewinnen. Der Vorteil ist, dass wir nach der Gruppenphase für eine Weile nicht mehr auf die Franzosen treffen werden.

Ich weiß noch nicht viel über Österreich, aber dafür haben wir noch viel Zeit. Wir sollten in dieser Gruppe durchkommen, auch wenn wir noch nicht wissen, welches Land der dritte Gegner in der Gruppe sein wird.“

Polen oder Wales zu favorisieren als möglichen dritten ÖFB-Gegner

Im Play-off von Nations-League-Pfad A treffen zuerst Polen (mit Robert Lewandowski, FC Barcelona) und Estland bzw. Wales und Finnland aufeinander. Polen und Wales sind zu favorisieren. Im Finale um das Heimrecht hat der Sieger aus Wales gegen Finnland Heimrecht.

Bei der EM ziehen die beiden Topteams jeder Gruppe sowie die vier besten von sechs Gruppendritten ins Achtelfinale ein. Landen die Österreicher auf dem ersten oder zweiten Gruppenrang, spielen sie in der ersten K.o.-Runde gegen einen Zweiten der Gruppe E (Belgien, Rumänien, Slowakei oder Play-off-Sieger) oder F (Portugal, Türkei, Tschechien oder Play-off-Sieger) weiter.

ÖFB-Team zwei Mal in deutscher Bundeshauptstadt, Auftakt in Düsseldorf

Montag, 17. Juni: Österreich vs. Frankreich in Düsseldorf

Freitag, 21. Juni: Playoff-Sieger A (Polen, Estland, Wales o. Finnland) - Österreich in Berlin

Dienstag, 25. Juni: Niederlande vs. Österreich in Berlin

Anm.: Anstoßzeit wird von UEFA noch bekannt gegeben.

 

Foto: Christian Fauland