Im Entscheidungsspiel um den zweiten Achtelfinalplatz in Gruppe D traf Uruguay auf Italien. Der Elf von Cesare Prandelli hätte ein Unentschieden für den Aufstieg gereicht, dementsprechend taktierte man auch. In der Defensive stand man das gesamte Spiel über sicher und ließ kaum etwas zu. Die Uruguayer hatten am Ende aber doch noch etwas dagegen - Godin erzielte nach einer Ecke per Schulter das entscheidende Tor. Eine harte rote Karte gegen Marchisio und eine erneute Bissattacke von Luis Suarez brachten zusätzliche Würze ins Spiel.

Erste Halbzeit von Taktik geprägt

Beide Teams gingen mit einer 3-5-2-Formation ins Spiel, die Italiener erwischten damit den besseren Start. In einer ruppigen Anfagsphase hatte Andrea Pirlo nach 13 Minuten die beste Chance der Italiener. Einen gefürchteter Freistoß des Juvetus-Mittelfeldmanns konnte Muslera aber wegfausten. Neo-Dortmund-Stürmer Ciro Immobile machte in der 21. Minute auf sich aufmerksam als er ohne jeglichen Gegenspieler blind zum Sprint ansetzte, dabei jedoch schon mehrere Meter im Abseits stand. Kurze Zeit später vergab er kläglich - Aus 15 Metern schoss er rund ebenso weit drüber. Nach 32 Minuten hatte Luis Suarez die erste richtige Chance für Uruguay. Nach Doppelpass mit Lodeiro scheitert er jedoch an Torwart-Legende Buffon. Viel mehr passierte in Halbzeit eins nicht mehr, Mario Balotelli musste sich jedoch bereits nach den ersten 45 Minuten vom Publikum in Natal verabschieden. Nach einer gelben Karte in Minute 22 - seiner zweiten im Turnier - nahm Prandelli den Stürmer zur Pause vom Platz.

Rot gegen Marchisio

Nach Seitenwechsel wurde die Partie ähnlich weitergeführt wie bisher. Nach 51 Minuten forderte Edison Cavani nach Zweikampf mit Bonucci im Strafraum Elfmeter, für einen Strafstoß war die kurze Umklammerung des Italieners jedoch zu wenig. Cristian Rodriguez hatte in der 56. Minute nach Doppelpass eine schöne Schusschance, brachte den Ball aber nicht gefährlich genug aufs Tor. Nach 60 Minuten zückte Schiedsrichter Rodriguez plötzlich die rote Karte gegen Claudio Marchisio, alle elf Italiener umringten plötzlich den Unparteiischen und regten sich darüber auf. Was war passiert? Marchisio hatte in einem Zweikampf mit Arevalo dem Uruguayer gegen das Knie getreten, für eine rote Karte war dieses Einsteigen jedoch viel zu wenig.

Luis Suarez sorgt erneut für Skandal, Godin trifft zum 1:0

In der 66. Minute hatte Luis Suarez dann die erste große Chance für die Südamerikaner in Überzahl. Doch abermals war es Gianluigi Buffon, der einen schönen Außenristschuss des Stürmers parierte. In der 80 Minute kamen plötzlich wieder Erinnerungen an vergangene Spiele im Leben des Luis Suarez wieder hoch. Ein Duell im Strafraum mit Chiellini endete schließlich mit einem Biss gegen die Schulter des Italieners - nicht das erste Mal, dass Suarez in diesem Maße auffiel. Der Schiedsrichter - und auch keiner seiner Assistenten - sah diese Tätlichkeit, alle Proteste der Italiener und sogar das Vorweisen einer leicht sichtbaren Bisswunde nützte nichts. Zu diesem Ärger kam eine Minute später dann auch noch Pech dazu. Die Defensive, die 81 Minuten perfekt gestanden hatte, sah bei einem Eckball nicht gut aus, Diego Godin "köpfte" die Uruguayer mit Schulter und Kopf zur Führung und damit ins Achtelfinale. Denn in der Schlussphase versuchte die "Squadra Azzurra" zwar noch alles, der Ausgleich gelang jedoch nicht mehr.