Nichts mehr wurde es mit erhofften Aufstieg des Iran beim zeitgleichen Umfaller von Nigeria. Der bereits fix eliminierte WM-Debütant Bosnien-Herzegowina ging durch Edin Dzeko und Miralem Pjanic in Führung. Irans erstes WM-Tor durch Reza Ghoochannedjad in der Schlussphase kam zu spät. Im Gegenzug machte Avdija Vrsaljevic den Sack zu. Beide sind damit ausgeschieden.
Eigentlich liegt WM-Debütant Bosenien-Herzegowina dem Iran. Seit dem ersten inoffiziellen Testspiel 1993, als die Europäer noch kein FIFA-Mitglied waren, haben die Perser nie gegen Bosnien verloren. Und da sie im Gegensatz zu den Jungs vom Balkan noch Chancen aufs Achtelfinale haben, passt die Statistik gut ins Konzept. Die zur Schau gestellte Zweikampfstärke der Asiaten hilft in Hälfte eins aber nur wenig. Das Team von Safet Susic hat mehr Zug zum Tor. Edin Dzeko zieht nach Vrsajevic-Flanke ab, doch Goalie Alireza Haghighi rettet zur Ecke (4.). Fünf Minuten später muss der Schlussmann vom portugiesischen Zweitligisten Covilha erneut zupacken. Mitte der ersten Hälfte kommen die Bosnier (mit Anel Hadzic von Sturm Graz) dann aber zum Erfolg: Miralem Pjanic schickt Dzeko auf die Reise, der zentral aus 20 Metern abzieht. Der Flachschuss springt rechts via Innenstange ins Tor (24.). Im Konter haben die Iraner Pech: Ein Schuss von Masoud Shojaei springt von der Latte auf die Linie - kein Tor, wie die Technik später bestätigt. Nach Verletzungspausen für Toni Sunjic und Emir Spahic bleibt die Partie von Zweikämpfen geprägt. Die letzten Chancen vor dem Pausentee vergeben Vedad Ibisevic (aus 18 Metern vorbei) und Ashkan Dejagah, dessen Freistoßflanke Asmir Begovic auf Raten hält.
Irans erstes Tor umgehend gekontert
Die bislang noch torlosen Asiaten stellen nach der Pause um: Coach Carlos Queiroz bringt Esteghlals Khosro Heydari für Las Palmas-Legionär Shojaei. Die Chancen hat aber weiter Bosnien: Pjanics Weitschuss geht deutlich vorbei. In Minute 59 dann die Vorentscheidung: Susic bedient Pjanic in leichter Abseitsposition, der AS Rom-Leigionär erzielt sein neuntes Länderspieltor per Flachschuss aus knapp neun Metern - 2:0 Bosnien. Was soll jetzt noch schief gehen? Der Iran benötigt drei Tore für den Aufstieg, was angesichts der stabilen bosnischen Defensive illusorisch wirkt. Nach einer Stunde ist die WM auch für Österreich-Beitrag Hadzic vorbei - für ihn kommt Ognjen Vranjes. Bei einem als Flanke getarnten Kolasinac-Schuss verhindert Hosseini gerade noch das 0:3 aus Sicht des Iran. Doppelschlag dann im Finish: Reza Ghoochannedjad erzielt nach einem weiten Ball und Nekounam-Querpass Irans erstes Tor bei dieser WM (82.). Die Freude währt aber nur kurz: Im Gegenzug macht Avdija Vrsajevic per Schuss ins lange Eck alles klar - 3:1 (83.). Beide Teams sind damit ausgeschieden.
