Das rassige, niveaureiche und dramatische WM-Finale zwischen Argentinien vs. Frankreich (7:5 n.E.) begeisterte die Fußball-Fans auf der ganzen Welt und war eines WM-Endspieles absolut würdig. Beste Werbung für den Fußball, beide Teams ernteten viel Lob für ihre Darbietung. Auch der 41-jährige Schiedsrichter Szymon Marciniak aus Polen hatte mit seiner überragenden Spielleitung einen großen Anteil daran, dass das WM-Finale eines der besten aller Zeiten war. Doch es gab eine strittige Szene für die Franzosen, hätte laut dem enthronten Weltmeister das Tor zum 3:2 von Messi nicht zählen dürfen!

Der Ball war zwar beim Treffer von Lionel Messi zum 3:2 klar hinter der Torlinie, doch zwei argentinische Ergänzungsspieler standen bereits auf dem Feld. Siehe nachfolgend per Twitter.

Ist Tor, wenn sich zum Torschuss-Zeitpunkt Ersatzspieler auf Spielfeld befand, abzuerkennen?

So erhitzt eine Szene in der Verlängerung die Gemüter im Lager der Franzosen, die sich gar benachteiligt fühlen. Im Spiel-Protokoll war die 109. Minute: Als der 35-jährige, französische Torhüter Hugo Lloris vor dem Treffer zum 3:2 durch Lionel Messi im Fünfmeterraum einen Schuss von Lautaro Martinez parierte, standen bereits zwei argentinische Ersatzspieler auf dem Platz und waren bereit zu feiern.

Regel 3, Absatz 9 der Fifa-Fußballregeln besagt: „Wenn der Schiedsrichter nach einem erzielten Tor vor Wiederaufnahme des Spiels feststellt, dass sich zum Zeitpunkt des Torschusses eine weitere Person auf dem Spielfeld befand, muss der Schiedsrichter das Tor aberkennen, wenn die zusätzliche Person: ein Spieler, Ersatzspieler, ausgewechselter Spieler, des Feldes verwiesener Spieler oder Offizieller der Mannschaft war. Das Spiel muss mit einem direkten Freistoß an der Stelle fortgesetzt werden, an der sich die zusätzliche Person befand.“

ABER: Die Ersatzspieler hätten allerdings ins Spielgeschehen eingreifen müssen, um den Treffer zurückzunehmen. 

So hätten diese zum Beispiel hinter dem Tor stehen und bereits aufs Spielfeld laufen müssen, damit der Unparteiische Szymon Marciniak einschreiten hätte können. Auf Social Media waren jedoch viele französische Fans wütend.

Dabei war es im übrigen nicht das erste Mal, dass Ergänzungsspieler von der Bank schon verfrüht jubeln. So auch bei Frankreich auf der anderen Seite. Denn als Kolo Muanis in der 3. Minute der Nachspielzeit der Verlängerung den Mega-"Matchball" zum 4:3 hatte, war ebenfalls schon vor dem Schussball, den der argentinische Torhüter mit einer tollkühnen Fußabwehr parierte, die "französische Bank" auf dem Spielfeld.

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