Die Übertragung von Fußballspielen in Österreich und internationalen Ligen macht derzeit einen Wandel durch und selbst für Fußballfans wird es zunehmend schwieriger alle Spiele ohne Probleme anschauen zu können. In der österreichischen Bundesliga war das Sonntagsspiel über Jahre fester Bestandteil des Programms. Fans schauen nun sprichwörtlich in die Röhre, denn die Übertragungsrechts sind an Sky gegangen. Fußballfans müssen Pay TV abonnieren um gewohnte Spiele weiterhin sehen zu können. Es klingt wie ein Rückblick auf die gute alte und einfache (Fernseh)-Zeit. Die öffentlich rechtlichen Sendeanstalten haben alle wichtigen Spiele wie selbstverständlich ohne Werbung und ohne zusätzlichen Gebühren gezeigt. Pay TV war ein unbekanntes Fremdwort und der Fußball hat vor dem Fernseher gemütlich auf der Couch oder in der Gaststätte mit Freunden und Bekannten noch für eine ungetrübte Unterhaltung gesorgt. In Österreich hat das ORF und in Deutschland das ZDF alle wichtigen Spiele übertragen. Mühsam die einzelnen Spiele zusammen suchen über verschiedene Medien? Das gab es damals nicht. Besonders erschreckend erscheint dies, da zumindest die Übertragungsrechte bis vor gar nicht langer Zeit noch derart geregelt waren.

Das Pay-TV sorgte für einen Wandel im Sport und beim Fußball

In den 1990er Jahren begann sich in Europa das Pay TV zu etablieren. Ursprünglich aus einem Schweizer Sender heraus gegründet, etablierte sich Premiere seit Anfang der 90er Jahren in Deutschland und Österreich. Nicht nur Filme und Serien sondern vor allem auch Sport und der Fußball gehörten zu den Trümpfen des Bezahlfernsehens. Seit der Saison 2000 / 2001 wurden über Premiere World alle Fußball Bundesliga Spiele aus Deutschland übertragen. Nach mehreren Umfirmierungen und Eigentümerwechseln ist der Pay TV Dienst nun als Sky bekannt. Bereits im Jahr 2005 begann ein regelrechter Wettstreit um die Rechte an der Bundesliga. Ende dieses Jahres verlor der Pay TV Dienst erstmals die Übertragungsrechte ab der Saison 2006 / 2007 an den Pay TV Dienst Arena. Der Kampf um Lizenzen und Übertragungsrechte hatte spätestens ab dieser Zeit so richtig begonnen.

Weitere Wettbewerber wie Arena mischten den Markt auf

Doch nicht nur die Deutsche Fußball Bundesliga, auch internationale Ligen wie z.B. die spanische Primera División (Erste Division) sowie die ebenfalls spanische Copa del Rey (Fußball Königspokal) haben für die Fans ein ähnliches Schicksal ab dieser Zeit erlitten. Im Pay TV von Arena waren diese internationalen Ligen flächendeckend über Kabel und Satellit ab der Saison 2006 / 2007 zu empfangen. In der darauf folgenden Saison sicherte sich der Pay TV Dienst außerdem Rechte an der englischen Premier League und sogar des hierzulande eher weniger bekannten Fußball-Südamerikameisterschaft Copa América. Das Modell des Pay TV Dienstes erreichte nicht die benötigten Reichweiten und Abonnenten-Zahlen. Innerhalb kürzester Zeit gab es erneut Veränderungen bei den Übertragungsrechten und z.B. die Deutsche Fußball Bundesliga fiel über Sublizenzen erneut an den Pay TV Dienst Premiere. Im Rückblick auf diese Jahre wird deutlich, dass wir nicht erst im Jahr 2018 ein regelrechtes Durcheinander erleben.

Streaming Dienste sorgen für zusätzliche Veränderungen bei Übertragungen im Fußball

Mit Einführung der Streaming Dienste wurden die Übertragungsrechte bei Fußballspielen noch weiter aufgesplittet. Der kostenpflichtige Streaming Dienst DNZN ist hier ein Vorreiter und hat sich auf Sportübertragungen im Fußball spezialisiert. In den Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz besitzt DAZN die Übertragungsrechte der englischen Premier League. Dies konnte sich DAZN bis zum Jahr 2021 sichern. Wer als Fußballfan die höchste Spielklasse im englischen Fußball – vergleichbar der 1. Bundesliga in Deutschland anschauen möchte, der ist auf Streaming angewiesen. Eine Übertragung über Kabel oder Satellit gibt es zumindest bis zum Jahr 2021 im deutschsprachigen Raum nicht. Das gilt im Übrigen auch für die Champions League. Ab der Saison 2018 / 2019 hat sich DAZN die Rechte an der Champions League für 3 Jahre gesichert. Das wurde über eine Sublizenz von Sky erreicht, die weiterhin die Hauptlizenz daran hält. Das macht es weiter schwierig um nicht zu sagen sogar kompliziert für den Fußball. Die Spiele der Champions League werden nun scheibchenweise aufgeteilt. Auch über den Pay TV Dienst Sky werden weiterhin einzelne Spiele gezeigt. Als Hauptlizenznehmer wird sich Sky heraus suchen, welche Spiele über den eigenen Dienst über Kabel und Satellit verfügbar sind und welche nur über Streaming auf DAZN laufen.

Die Spiele der Fußball Champions League sind über TV und Streaming aufgeteilt

Der Fußball Champions League ist ab der Saison 2018 / 2019 je nach ausgestrahltem Spiel über Sky auf TV oder DAZN im Streaming zu empfangen. Dadurch verändern sich nicht nur die Fernsehlandschaft sondern auch die Sehgewohnheiten der Zuschauer. Während bisher Fußballspiele vor allem auf den TV Gerät empfangen und geschaut wurden, erschließen sich über Streaming neue Möglichkeiten. Es ist nun möglich von unterwegs draußen im Freien, unterwegs mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder an jedem anderen erdenklichen Ort Fußball zu schauen. Ein WLAN-Internetanschluss, ein Hotspot oder ein Internettarif über Smartphone oder Tablet ist dafür eine Voraussetzung und nicht überall verfügbar. Doch ohne Internet geht heutzutage ohne kaum noch etwas. Selbst Sportwetten werden über das Internet abgegeben Link.

Die benötigte Technik um alle Spiele der Fußball Champions League schauen zu können

Fußball Fans haben seit jeher vergleichsweise viel Geld ausgegeben. Neben Stadion-Tickets, Fanartikeln ist es meist der Fernseher, der zu WM und EM häufig auch nochmals größer werden darf. Inzwischen ist das aber längst nicht mehr die einzige Technik, die angeschafft werden muss um alle Spiele der Fußball Champions League zu schauen. Der Fernseher muss mit einem Empfangsgerät für Sky als Pay TV Dienst verbunden werden. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Receiver, der zusätzlich zu einem eventuell vorhandenen Kabel- oder Satelliten-Receiver und dem TV installiert wird. Für das Streaming über DAZN wird ein Smart-TV benötigt, auf dem man die passende App des Dienstes installiert. Wer einen älteren Fernseher besitzt, der kann Streaming über Amazon Fire TV als Stick und die App von DAZN nachrüsten. Eine Alternative ist der Google Stick Chromecast oder auch Apple TV ab der vierten Generation. Eine weitere Möglichkeit ist der Empfang über eine angeschlossene Spielkonsole wie der Playstation 3, Playstation 4 oder XBOX One. Auf diesen Geräten ist eine App in den jeweiligen Stores verfügbar und das Streaming läuft somit über die angeschlossene Spielkonsole.

Fußball empfangen und anschauen zu können kostet nun mehrfach

Wer als Fußball Fan alle Spiele der Champions League anschauen möchte, der muss nun gleich mehrfach in die Tasche greifen. Unabhängig von der ohnehin bereits oftmals kostspieligen Technik müssen Abos für Sky und DAZN abgeschlossen werden. Bei Sky ist man an Verträge gebunden mit einer Laufzeit von 12 bis 24 Monaten. Die Gesamtkosten bestehend aus Receiver-Gebühren und Abo liegen bei mehreren hundert Euro im Jahr. Wer den Empfang in HD möchte und sich für kürzere Mindestlaufzeiten entscheidet, der zahlt in der Regel deutlich mehr als die beworbenen Konditionen in der Werbung. Bei DAZN wird monatlich abgerechnet und es gibt zumindest derzeit keine Mindestvertragslaufzeit. Das Abo kann jederzeit pausiert oder auch beendet werden. Egal ob man sich für Sky oder DAZN oder einen anderen Übertragungsweg entscheidet, als Fußball Fan wird man zur Kasse gebeten. Die Jahresgebühren können da bereits die Kosten einen mittleren Pauschalurlaubs erreichen. Vorbei du schöne Fernsehzeit, als alles noch ohne Pay TV ausgestrahlt wurde.