Die vergangene Fußball Weltmeisterschaft hat den Videobeweis international in den Fokus der Medien gebracht. Es gab Momente der Spannung, der Freude aber auch der Verwirrung und Unverständnis. Nicht jede Entscheidung erschien trotz bewegter Zeitlupenbilder nachvollziehbar. Am Ende entscheidet weiterhin der Mensch und der kann auch als Schiedsrichter weiterhin Fehler machen. Doch dem ist dem Ärgernis über den Videobeweis nicht genug. Kritik gibt es weiterhin massiv aufgrund der nicht einheitlichen Regelungen. Denn wenn sich eines bislang gezeigt hat, ist es die Inkonsequenz der Einführung des Videobeweises. Warum wurde in der FIFA Fußball WM mit allen teilnehmenden Mannschaften der Videobeweis zugelassen und in einzelnen auch internationalen Ligen gibt es weiterhin eine nicht einheitliche Linie? In der Bundesliga in Deutschland ist der Videobeweis eingeführt und wird konsequent bei allen umgesetzt. Im DFB Pokal werden erst ab dem Viertelfinale Entscheidungen per Videobeweis herbeigeführt. Im Europapokal wiederum gibt es noch gar keinen Videobeweis. Wie kann man das den Fußball Fans erklären?

 

Mehr Transparenz für Zuschauer im Stadion ab der kommenden Saison

Es ist ein Ärgernis nicht nur bei den Fans des Sports. Auch bei den Spielern, Mannschaften und Trainern sorgen die unterschiedlichen Handhabungen des Videobeweises größtenteils für Unverständnis. Eine Reformierung wird gefordert und tatsächlich kommt Bewegung in die Sache. Der DFB und DFL wollen zur kommenden Saison den Videobeweis verbessern. Für die Zuschauer im Stadion sollen die einzelnen Abläufe transparenter gemacht werden. So ist vorgesehen auf den Videowänden für die Zuschauer über Textblöcke zu informieren. Das sind Textblöcke vorgesehen mit Begriffen wie „Situation“, „Überprüfung“ und „Entscheidung“. Das geht deutlich über die bisherige typische Handbewegung des Schiedsrichters und eine bislang nichtssagende Wartezeit hinaus. Das ist eine Reaktion auf zahlreiche Beschwerden von Stadionbesuchern. Anders als bei Live-Übertragungen im Fernsehen, erhalten diese nicht die Möglichkeit die bewegten Zeitlupenbilder mitzuverfolgen. Die Einführung der neuen Technik war somit bislang noch nicht derart ausgereift, wie man es eigentlich von vorherein hätte erwarten können. Zumindest an der Vermittlung der einzelnen Schritte für die Fans und Zuschauer im Stadion vor Ort arbeitet man nun. Es bleibt abzuwarten, ob das den Zuschauern ausreicht oder mittelfristig eine Möglichkeit gefunden werden muss um auch die Bilder des Videoassistenten im Stadion zu zeigen.

Die Technik zur Entscheidung für den Schiedsrichter wird weiter verbessert

Bislang gab es trotz bewegter Zeitlupenbilder und verschiedenen Kameraeinstellungen oftmals Situationen, in denen nach Augenmaß entschieden werden musste. Die Zuschauer im Fernsehen zu Hause haben auf den ausgestrahlten Bewegt-Bildern teilweise andere Linien und Abseitsstellungen gesehen als der Schiedsrichter und dessen Assistenten. Damit darüber zukünftig eine größtmögliche Klarheit möglich wird und Entscheidungen nicht mehr vom Augenmaß abhängen, wird die Technik noch weiter verbessert. Es wird möglich eine 3-Variante der Abseitslinie anzuzeigen um bei besonders knappen Entscheidungen den Verlauf möglichst eindeutig ablesen zu können. Diese Grafik soll auch im TV bei den Live-Übertragungen während der Überprüfung einzelner Szenen eingeblendet werden. Somit sollten zukünftig der Schiedsrichter auf dem Platz und der Fußball Fan zu Hause zu einem einheitlichen Ergebnis in der Beurteilung kommen können. Insbesondere die Abseitspositionen und Entscheidungen dazu gehören zu denen, mit den meisten Fehlern und knappen Situationen. Trotz Videobeweis waren es in der vergangen Rückrunde der ersten Bundesliga in Deutschland 40 Stück wie der DFB-Schiedsrichterboss mitteilte und das gleichzeitig als „extrem“ einschätzte. Umso wichtiger wird somit die Verbesserung der Technik um knappe Entscheidung künftig untermauern zu können. Die Technik sei mittlerweile ausgereift, wir sind gespannt.

Der Grund für den Einsatz des Videobeweises wird vermittelt

Eine weitere Neuerung ist auch, dass künftig der Grund für den Einsatz des Videobeweises angegeben wird. Es gibt mehrere Eingriffsmöglichkeiten für den Videoassistenten und eine Überprüfung durch den Videobeweis. Diese sind Torerzielung, Strafstoß, Rote Karte oder auch Spielerverwechslung. Zusammen mit der finalen Entscheidung des Schiedsrichters werden diese über die Stadionregie eingespielt. Diese Informationen stehen bei Übertragungen im TV künftig ebenfalls zur Verfügung und können über den Rechteverwendet optional genutzt werden. Das bedeutet konkret der jeweilige TV Sender oder Streaming Dienst kann im sogenannten TV-Basissignal darauf zugreifen und für den Zuschauen einblenden, warum es zu einer Überprüfung kommt. Es können zusätzlich verschiedene Grafiken und Bewegt-Bilder genutzt werden, die der Videoassistent ebenfalls für dessen Beurteilung in strittigen Situationen zur Verfügung hat. Bislang war lediglich im TV angezeigt worden, dass der Videoassistent eingreift. Warum das so war, blieb zu Beginn meist unklar und erst durch die Entscheidung des Schiedsrichters wurde ersichtlich worum es beim Einsatz des Videobeweises in bestimmten Situationen überhaupt gegangen ist.

Einigung der Fußballverbände auf einheitlichen Einsatz des Videobeweise gefordert

Bei allen technischen Verbesserungen bleibt weiterhin die Frage, warum nicht in allen Spielen und Ligen der Videobeweis zum Einsatz kommt. Befürworter wie auch Gegner werden weiterhin mit verschiedensten Argumenten die jeweilige Sichtweise und Pros wie Contra ausführen. Solange es keine einheitliche Regelung gibt, werden die Diskussionen darum weiter gehen. Für die größte Verwunderung sorgt weiterhin die Champions League. Ausgerechnet der wichtigste Fußball Wettbewerb überhaupt verzichtet auf den Videobeweis. Das steht im Widerspruch zur Fußball WM 2018. In vielen nicht eindeutigen Situationen fordern bereits jetzt hochrangige Spieler den Videobeweis bei Champions League Spielen. Spieler und Vereine fühlen sich in einzelnen Entscheidungen, besonders bei Elfmeter oftmals betrogen. Menschlich nachvollziehbar wird es, wenn man daran denkt dass der Videobeweis bereits erfolgreich im Einsatz ist und die Technik dafür zur Verfügung stünde. Eines dürfte allen Verantwortlichen bereits jetzt bewusst sein. Der Videobeweis in der Champions League muss kommen. Es wird voraussichtlich bereits in der Saison 2019 / 2020 eingeführt. Auch bei der EM 2020 wird wohl kaum auf den Videobeweis verzichtet werden können, nachdem dieser in der WM 2018 bereits erfolgreich genutzt wurde.

Die Entscheidung wird vertragt, konkrete Daten werden vermieden

Für die Fans, die Spiele und Vereine ist die Entscheidung längst überfällig. Der Videobeweis muss kommen und zwar einheitlich. Darüber sind sich fast alle Verantwortlichen bewusst, trotz aller Kritik und noch vorhandener Schwächen der Technik bei der ersten Nutzung. Eine voreilige Entscheidung und Zusagen über diese konkreten Ziele bei der Champions League vermeidet man derzeit bei den Bossen. Man könnte sogar Wetten abschließen, ob und wann der Videobeweis im Fußball weltweit kommt https://www.sportwette.net/. Warum das so ist, darüber kann man derzeit nur spekulieren. Ist die Technik doch noch nicht so ausgereift, wie man vermitteln möchte? Liegt es an den hohen Kosten? Oder fehlt es schlichtweg an Fachkräften, die dies bei allen Spielen auf umsetzen könnten? Die Situation bleibt angespannt und sorgt für neuen Zündstoff, solange es keine einheitliche Regelung bei allen wichtigen internationalen Ligen gibt.