Die WM 2022 in Katar erregt weiterhin die Gemüter. Der Termin im Winter bereitet beispielsweise den Planern in den europäischen Ligen weiterhin Kopfzerbrechen. In Deutschland spielt die zweite Liga möglicherweise sogar während des Turniers weiter. Doch mehren sich auch die Stimmen, die für das Turnier in Katar Partei ergreifen. Englands Fußballlegende David Beckham ist beispielsweise vom Erfolg der WM 2022 überzeugt. Deutschlands Branchenprimus FC Bayern München versucht, Zweifel durch fachkundige Diskussionen zu zerstreuen.

Beckham: WM 2022 wird "Traum für Spieler und Fans"

Spieler und Fans wünschten sich für eine WM "große sowie sichere Veranstaltungsorte, eine tolle Kultur und ausgezeichnete Hotels", dafür stehe Katar, schwärmt Beckham bei "Fifa.com". Die Weltmeisterschaft werden deshalb für Anhänger und Aktive gleichermaßen "ein Traum" sein, ist der 44-Jährige überzeugt. Tatsächlich würde Beckham sogar am liebsten wieder selbst in einem der englischen Trikots auflaufen und spielen. Er wünschte, er wäre noch aktiv und könnte in Stadien wie denen in Katar spielen, so der frühere Superstar von Klubs wie Real Madrid und Manchester United. Den Spielern werde es in Katar an nichts fehlen.

FC Bayern München lädt WM 2022-Chef zur Diskussionsrunde ein

Es ist kein Geheimnis, dass die Bosse des FC Bayern München ähnlich ticken wie Beckham. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge gehörte in Deutschland zu den prominentesten Verteidigern der WM in Katar. Die Verantwortlichen möchten durch öffentliche Diskussionen ihre Meinung rechtfertigen. Sie haben deshalb Hassan Al-Thawadi, seines Zeichens Organisationschef der WM 2022, zu einer Diskussionsrunde nach München eingeladen. Dabei soll es sich um Gespräche "am runden Tisch" handeln. Gesprochen wird über die Bedeutung der WM für das Land sowie den arabischen Raum insgesamt. Man werde aber auch kritische Themen nicht aussparen, versprechen die Bayern. Die Kritik von Menschenrechtsorganisationen soll beispielsweise Raum finden.

Teilnehmer neben dem WM-Chef und dem FC Bayern sollen NGOs, die Stadt München, Politiker und andere Verantwortliche aus dem europäischen Fußball sein. Ziel dabei sei "ein sachlicher, direkter Dialog", der möglichst viele Gruppierungen einbinde. So sollen auch Repräsentanten der Fans zu Wort kommen, heißt es vom FC Bayern weiter. Der genaue Termin ist noch nicht bekannt.

Katar möchte auf Kritiker zugehen

Die Bereitschaft Katars, am Münchner Diskussionsprojekt teilzunehmen, ist ein Beispiel für eine neue Strategie des Fürstentums mit Kritikern. Die Verantwortlichen möchten zumindest ein Stück weit auf diese zugehen. Dies betrifft z.B. den Umweltschutz: Auch im Winter werden gigantische Klimaanlagen in den Stadien sowie in den Trainingseinrichtungen der Teams nötig sein, um Spiele auf höchstem Niveau zu ermöglichen. An anderer Stelle soll deshalb dem Klima geholfen wird. Katar plant für die WM und darüber hinaus eine E-Bus-Flotte in der Hauptstadt Doha einzusetzen, in der die große Mehrzahl der Spiele stattfinden wird. Ob dieses neue Entgegenkommen Katars die Zweifel unter den europäischen Fußballfans tatsächlich zerstreuen kann, bleibt abzuwarten.