Der Fußball ist mit Abstand die beliebteste Sportart in fast allen europäischen Ländern. Dadurch entstehen aber nicht nur eine große mediale Aufmerksamkeit und ein hoher Werbewert, sondern auch eine Verantwortung für die Vereine, der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Viele bekannte Mannschaften kommen dieser Verpflichtung nach und spenden jedes Jahr große Summen an wohltätige Organisationen und Zwecke. Auch einzelne Spieler können in diesem Zusammenhang hervorgehoben werden - denn viele von ihnen spenden an wohltätige Zwecke, wie man am Beispiel von Callum Elder sieht, der nach dem Gewinn eines Pokerturniers das Preisgeld an Hilfsorganisationen gab.

Fußball ist die beliebteste Sportart in Österreich.

Fußball ist die beliebteste Sportart in Österreich. Doch wie viel tut der Sport für den guten Zweck? (Quelle: Pexels)

Und natürlich sind auch die Zuschauer aktiv. Insgesamt 630 Millionen Euro jährlich spenden Österreicher für gute Zwecke. Wie sehr ist der Fußball - nicht nur in Österreich - tatsächlich wohltätig engagiert? Und was hat ausgerechnet Poker damit zu tun?

Wohltätige Organisationen

Zunächst ein Blick auf wohltätige Organisationen. Besonders hervorheben im Bereich Spenden und Charity muss man Football Beyond Borders (Fußball ohne Grenzen). Die in mehreren europäischen Fußballnationen aktive Organisation hat es sich zum Ziel gemacht, die vermutlich beste Sportart der Welt in armen Ländern weiterzuentwickeln. Dazu rüstet Football Beyond Borders Mannschaften mit Bällen, Trikots, Hosen und Socken aus, entsendet bekannte Spieler als Botschafter und versucht, die Synergien zwischen den Ländern zu vergrößern sowie die kulturelle Annäherung zu fördern. Ein besonderer Fokus der Organisation liegt auf der Ausbildung: So will Football Beyond Borders nicht nur zum Fußball, sondern auch zum Weiterlernen motivieren und stellt dazu über einen langen Zeitraum intensive Hilfe zu Verfügung.

Zeit, die österreichischen Vereine genauer unter die Lupe zu nehmen. Red Bull Salzburg ist ein Paradebeispiel dafür, wie Charity im Sport funktioniert. In der Saison 2017/2018 zeigten insbesondere die Spieler Hannes Wolf, Amadou Haidara, Jerome Onguene, Duje Caleta-Car, Patson Daka und Xaver Schlager ihr soziales Engagement: Die Stars stellten ihre handsignierten Trikots zum Verkauf und konnten so 5.945 Euro einnehmen. Insgesamt hat RB Salzburg durch Aktionen wie das „Rookie of the Match“-Trikot bereits eine Gesamtsumme von 22.832 Euro gesammelt (Stand Mitte Februar 2020), die Einnahmen der aktuellen Saison liegen bislang bei 5.189 Euro.

Der LASK geht ebenfalls mit gutem Beispiel voran. So organisiert der Verein traditionell in der Vorweihnachtszeit einen Charity-Punschstand in der Cantina in Kleinmünchen. Insgesamt ist das Engagement hierzulande sehr ausgeprägt - bei beinahe allen Teams, die in der Bundesliga spielen. Und auch im Nachbarland Deutschland sieht die Lage ähnlich aus: Der DFB spendete im Jahr 2019 insgesamt 1,6 Millionen Euro an gemeinnützige Organisationen. Darunter die DFL-Stiftung (900.000 Euro) und die Sepp-Herberger-Stiftung, die 150.000 Euro erhielt.

Dank der unglaublichen Reichweite des Fußballs können Spieler, Vereine und Fans gemeinsam viel erreichen.

Dank der unglaublichen Reichweite des Fußballs können Spieler, Vereine und Fans gemeinsam viel erreichen. (Quelle: Pixabay)

 

Spieler mit Herz

Doch nicht nur Organisationen und Vereine können sich engagiert zeigen. Österreichische Spieler sind ebenfalls besonders motiviert zu helfen: Austria-Legenden wie Andreas Herzog, Ivica Vastic und Toni Pfeffer zeigten erst im Jänner bei einem Hallenfußball-Turnier in Perchtoldsdorf (Mödling), wie es geht: Im Rahmen des Turniers sammelten sie rund 7.500 Euro zugunsten einer jungen Behindertensportlerin.

Und auch einzelne Spieler haben das Herz am rechten Fleck. Zum Beispiel Callum Elder: Der Spieler von Leicester City konnte vor nicht allzu langer Zeit den ersten Platz im 888poker Live London Festival Poker-Turnier erringen und sich über ein Preisgeld von 2.375 britischen Pfund freuen. Dabei setzte er sich sogar gegen professionelle Pokerspieler durch. Elder dachte jedoch gar nicht daran, das Geld in die eigene Tasche zu stecken, sondern ging für die gute Sache „all in“ und spendete den gesamten Betrag für wohltätige Zwecke. Derartige Aktionen sind nicht unüblich: Große Poker-Anbieter wie 888poker, das mit zehn Millionen Mitgliedern die am schnellsten wachsende Online-Poker-Marke der Branche ist, tun sich oft mit Turnieren hervor, die große Fußballstars anlocken - teilweise explizit in der Hoffnung, dass die Gewinner einen Teil der erhaltenen Summe spenden. Denn gerade bei Fußballern ist Poker sehr populär, viele Stars sitzen in ihrer Freizeit, oft auch nach dem Karriereende, am Pokertisch.

 

Enge Verbindung zwischen Fußball, Poker und Wohltätigkeit

Überhaupt sind Poker, Fußball und Charity bereits seit Jahren eng miteinander verbunden. Fußballstar Teddy Sheringham, der mit Manchester United die Champions League im Jahr 1999 gewinnen konnte, ist seit seinem Ruhestand begeisterter Pokerspieler und hat bereits über 300.000 Euro erspielt. Auch der Brasilianer Ronaldo zeigt gerne mal sein Pokerface und ist bekennender Fan. Die ehemaligen und aktiven Spieler sind dabei meist so wohlhabend, dass sie nicht wegen des Geldes dem Poker frönen, sondern um sich zu messen und Spaß zu haben. Oft gehen die Gewinne daher an wohltätige Organisationen.

Das ist auch bei den reinen Pokerstars zunehmend der Fall. Bestes Beispiel: Roman Romanovsky. Der Gewinner des Main Event bei der European Poker Tour im Jahr 2011, der bei Live-Turnieren bereits mehr als 400.000 Dollar erspielen konnte, hat inzwischen versprochen, zwei Drittel (also exakt 66,7 Prozent) seiner Einnahmen für wohltätige Zwecke zu spenden. So will Romanovsky seinen Beitrag leisten - und da eine große Zahl an Fußballern nun mal auch am Pokertisch aktiv ist, dürfte das Beispiel unter ihnen hohe Wellen schlagen. Fußballer wie Callum Elder sind also keine Ausnahme. Vergessen darf man nämlich auch die verdeckten Engagements nicht - so mancher Profi macht den Einsatz seines wohltätigen Poker-Gewinns nämlich nicht öffentlich.

Allein die Fans des SK Rapid Wien sammelten 83.000 Euro für gute Zwecke.

Allein die Fans des SK Rapid Wien sammelten 83.000 Euro für gute Zwecke. (Quelle: Pixabay)

Fazit

Die österreichische und internationale Fußballlandschaft setzt sich im großen Stil für wohltätige Zwecke ein. Ob Organisationen wie Football Beyond Borders, einzelne Star-Spieler, die am Pokertisch Geld gewinnen und dieses spenden, oder sogar Organisationen wie der DFB - sie alle leisten ihren Beitrag zum Gemeinwohl und sorgen dafür, dass Menschen in allen Lebenslagen eine Chance bekommen.

Und vergessen sollte man auch nicht die Fans! So kamen erst neulich die Fans und Spieler des SK Rapid Wiens zusammen und spendete warme Kleidung, Schlafsäcke und Decken an die Caritas. Unter dem Motto „Gemeinsam Wärme spenden" ist es dem Team sowie seinen Fans ein Anliegen, soziales Engagement zu zeigen. Da bleibt nur übrig, ein großes Dankeschön an die Fans auszusprechen, ohne die der Fußball ohnehin nicht möglich wäre. Doch auch Vereine und Organisationen zeigen, dass die beste Sportart der Welt ihren Beitrag leisten kann.