Liechtensteins Nationaltrainer Helgi Kolvidsson war auf die Coronakrise indirekt vorbereitet. "Unsere Spieler sind nicht alle Vollprofis, sie bekommen von uns ohnehin zusätzliche Hausarbeit mit. Das haben wir jetzt intensiviert", sagte der Isländer im SID-Interview: "Wir waren zufälligerweise recht gut vorbereitet, weil wir den Jungs für zu Hause ein fertiges Programm mitgeben konnten."
Helgi Kolvidsson:

Helgi Kolvidsson: "Spieler bekommen ohnehin Hausarbeit"

Kolvidsson (48), der in Deutschland lebt und für den FSV Mainz 05 und den SSV Ulm gespielt hat, will nach dem Ende der Pandemie mit dem 38.000-Einwohner-Land Liechtenstein wieder die Großen ärgern. "Es ist genau wie in Island: Man hat relativ kurze Wege, alle ziehen am gleichen Strang. Das kann für ein kleines Land auch eine Waffe sein", sagte der frühere Co-Trainer der isländischen Nationalmannschaft.

Für seinen ehemaligen Mitspieler Jürgen Klopp hofft Kolvidsson, dass die Saison in der englischen Premiere League noch zu Ende gespielt wird. "Ihn kenne ich aus meiner Mainzer Zeit. Er hat eine absolute Top-Saison gespielt. Wenn es jetzt nicht mehr weitergeht, dann wird er dafür nicht belohnt", sagte Kolvidsson. Ab und zu treffe er sich noch mit dem Liverpool-Teammanager, "dann ist es immer wie gestern".

Auch für die Arbeit von Bundestrainer Joachim Löw hat der Isländer großen Respekt, das Festhalten des DFB am Trainerteam nach dem WM-Debakel sei absolut richtig gewesen. "Die haben Titel geholt, die wissen, wie es geht", sagte Kolvidsson: "Ich bin absolut überzeugt, dass sie offen für neue Dinge sind und nicht nur das machen, was sie schon 2008 gemacht haben."

 

SID