Weißrussland verteidigt seine Entscheidung, die nationalen Ligen im Fußball und Eishockey trotz der Coronakrise vor Publikum austragen zu lassen. "Niemand auf der Welt kennt die genaue Antwort auf die Frage, wie in so einer Situation vorzugehen ist", sagte Sportminister Sergej Kowaltschuk im ESPN-Interview: "Wir haben uns gedacht, dass es als zusätzliches Mittel dienen könnte, die Menschen von Depressionen zu befreien und Emotionen zu entflammen."
Weißrussland trug Eishockey bis zum Ende vor Publikum aus

Weißrussland trug Eishockey bis zum Ende vor Publikum aus

Fast alle Fußball- und Eishockey-Ligen haben den Spielbetrieb eingestellt oder ausgesetzt - auch in Deutschland. Für Kowaltschuk war dies möglicherweise unnötig: "Sind sie sich sicher, dass es die einzig richtige Entscheidung war, die nationalen Fußball-Meisterschaften zu unterbrechen?", sagte er: "Oder wurde die Entscheidung voreilig getroffen, aufgrund fehlender Informationen oder von Panik?"

Die Eishockey-Saison in Weißrussland war Anfang April mit dem Titelgewinn von Junost Minsk zu Ende gegangen. Die Fußball-Liga startete am 20. März, zu einem Zeitpunkt, an dem andere Ligen längst ausgesetzt waren.

"Wir sind der Meinung, dass man nicht in Panik verfallen und damit den Sport aufgeben sollte", sagte Kowaltschuk. Das plötzliche weltweite Interesse am weißrussischen Fußball wird dennoch selbst laut Aussage des Sportministers schnell wieder nachlassen. "Ob wir richtig entschieden haben", gestand er ein, "wird sich zeigen."

 

SID