Die erfolgreiche Nationalmannschaftskarriere der heutigen Fußball-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg endet mit einem Knall. Fünf Monate vor den Olympischen Spielen 2000 in Sydney bekommt die damalige Spielführerin telefonisch mitgeteilt, dass die Bundestrainerin nicht mehr mit ihr plant.
2000 flog Martina Voss-Tecklenburg aus dem DFB-Team

2000 flog Martina Voss-Tecklenburg aus dem DFB-Team

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) begründet dies in der Öffentlichkeit mit atmosphärischen Störungen zwischen Tina Theune-Meyer und der damals 32-Jährigen. Was erst später öffentlich bekannt wird: Der tatsächliche Auslöser war Voss' Reaktion auf einen Beziehungsstreit mit Teamkollegin Inka Grings.

Als sie nämlich im Trainingslager erfährt, dass Grings eine Affäre hatte, reist Voss zunächst unter einem Vorwand ab. Dann aber beichtet sie der Bundestrainerin doch den wahren Grund. Eine Woche später folgt der Rauswurf per Telefonat - nach 125 Länderspielen. Voss ist damals am Boden zerstört, fühlt sich auch vom Rest des Nationalteams im Stich gelassen.

"Ich habe mich nächtelang in den Schlaf geweint und sogar Hass verspürt", erzählt sie 2003 in einem Spiegel-Interview. Einige Jahre danach ist aber schon Gras über die Sache gewachsen. Sowohl zu Theune als auch zu Grings ist das Verhältnis längst gekittet.

"Aus heutiger Sicht hätte ich meine Umwelt nicht mit meinen privaten Angelegenheiten belasten sollen", erklärt sie 2011 rückblickend. Zwei Jahre zuvor hat Voss den Bau-Unternehmer Hermann Tecklenburg geheiratet, trägt seither einen Doppelnamen und arbeitet erfolgreich als Fußballlehrerin.

2018 folgt auch das Happy End beim DFB: Der Verband holt "MVT" nach der kurzen Ära Steffi Jones als Bundestrainerin und absolute Wunschkandidatin zurück in seine Reihen.

 

SID