Rudi Völler soll Sportchef der deutschen Fußball-Nationalmannschaft werden. Diese Empfehlung gab der externe Expertenrat des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nach Informationen der Bild-Zeitung wie erwartet nach seiner Sitzung am Donnerstag ab. Der 62 Jahre alte Völler würde damit in einem Teilbereich zum Nachfolger von Ex-Geschäftsführer Oliver Bierhoff, von dem sich der DFB nach dem erneuten Vorrundenaus der Nationalelf bei der zurückliegenden WM-Endrunde in Katar getrennt hatte.

Völler soll neuer Sportchef beim DFB werden (Foto: AFP/SID/INA FASSBENDER)
Völler soll neuer Sportchef beim DFB werden
Foto: AFP/SID/INA FASSBENDER

Die offizielle Ernennung Völlers muss durch den Aufsichtsrat der DFB GmbH & Co. KG auf Empfehlung des DFB-Präsidiums erfolgen. Der Weltmeister von 1990, der nach der vergangenen Saison seinen Posten als Sport-Geschäftsführer beim Bundesligisten Bayer Leverkusen aufgegeben hatte, würde nicht zum ersten Mal für den DFB arbeiten. Im Jahr 2000 übernahm der gebürtige Hesse die damals ebenfalls am Boden liegende Nationalmannschaft und führte sie zwei Jahre später als Teamchef ins WM-Finale. 2004 trat Völler nach dem EM-Vorrundenaus von dem Amt zurück.

Die Aufgabe des früheren Torjägers und Publikumslieblings soll in erster Linie sein, in den rund 500 Tagen bis zur Heim-EM 2024 eine Aufbruchstimmung zu erzeugen. Völler soll die Entfremdung zwischen Fans und Nationalelf überwinden, für die Bierhoff verantwortlich gemacht wird. Zudem soll er als Gesicht der DFB-Auswahl die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und damit den angeschlagenen Bundestrainer Hansi Flick sowie die heftig kritisierten Profis aus der Schusslinie nehmen.

Wer die restlichen administrativen Aufgaben Bierhoffs inklusive Akademie-Management, Trainerausbildung, und Nachwuchsförderung übernehmen soll, ist noch offen. Den genauen Zuschnitt dieses Arbeitsfeldes erarbeitet derzeit ein internes DFB-Gremium mit Generalsekretärin Heike Ullrich an der Spitze.

 

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