Brasiliens Trainerikone Luiz Felipe Scolari, der die Fußball-Nationalmannschaft vor 22 Jahren zu ihrem fünften und bislang letzten WM-Titel geführt hatte, ist am Mittwoch nach nur neunmonatiger Amtszeit bei Atletico Mineiro entlassen worden und steht wohl vor dem Ende seiner Trainerkarriere. Der 75-Jährige hatte sich im November 2022 eigentlich bereits in den Ruhestand verabschiedet, widerrief dies aber für das Angebot des Erstlisten aus Belo Horizonte.

Scolari ist entlassen worden (Foto: AFP/SID/NELSON ALMEIDA)
Scolari ist entlassen worden
Foto: AFP/SID/NELSON ALMEIDA

"Felipao", unter anderem zweimal Meister, viermal Pokalsieger, zweimal Copa-Libertadores-Sieger, fand bei Atletico mit Stars wie Hulk oder dem Ex-Leverkusener Paulinho nie richtig in die Erfolgsspur, fuhr nur 19 Siege in 41 Spielen ein und legte sich zuletzt gar offen mit Fans und Medien an.

In seiner 42-jährigen Trainerlaufbahn stechen zwei Duelle gegen Deutschland heraus: der 2:0-Triumph im WM-Finale 2002 in Yokohama und das 1:7-Debakel im WM-Halbfinale der Heim-WM 2014. Scolari arbeitete auch als Nationaltrainer Portugals (EM-Zweiter 2004, WM-Vierter 2006), für Englands Topklub FC Chelsea sowie bei Stationen in Usbekistan oder im Mittleren Osten.

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