Die Austragung des italienischen Fußball-Supercups in Saudi-Arabien (16. Januar) sorgt weiter für Diskussionen. Serie-A-Boss Gaetano Micciche widersprach der Kritik von Innenminister und Vizepremier Matteo Salvini an der Vergabe des Duells zwischen Juventus Turin und dem AC Mailand wegen der Zugangsbeschränkung für Frauen zu Fußballspielen in dem Golf-Staat teilweise. Zugleich kündigte Micciche an, dass die Liga weiterhin für eine Verbesserung der Lage von Frauen in Saudi-Arabien eintreten werde. Jetzt Fußballreise buchen!
Gaetano Micciche verteidigt die Austragung des Supercups

Gaetano Micciche verteidigt die Austragung des Supercups

Laut Micciche können Frauen die Begegnung in Dschidda entgegen Salvinis Aussagen auch ohne männliche Begleitung besuchen. Weibliche Zuschauer müssten das Spiel jedoch in separaten Tribünenbereichen getrennt von männlichen Fans verfolgen, erklärte der Liga-Chef in einer offiziellen Mitteilung weiter.

Generell wertete Micciche die Erlaubnis für Frauen zum Besuch der Begegnung, für das beide Klubs einen Gesamtgage von sieben Millionen Euro erhalten, als Fortschritt: "Bis zum vergangenem Jahr waren Frauen in Saudi Arabien von allen sportlichen Events ausgeschlossen."

Salvini hatte zuvor auf eine Absage des Supercups gedrängt und seine Haltung mit der diskriminierenden Frauen-Politik des saudischen Regimes begründet. "Ich werde mich bei der Serie A, bei Juventus und AC Milan einschalten, damit die Werte und die Freiheit, die in Italien in jahrelangen Kämpfen errungen worden sind, nicht im Namen des Geschäfts geopfert werden", sagte das Kabinettsmitglied der rechtspopulistischen Lega-Partei. Ein Land, in dem Frauen nicht alleine einem Fußballspiel beiwohnen könnten, sei nicht zivilisiert. Andere prominente Politiker forderten die Klubs direkt zur Absage des Spiels auf.

Micciche indes stellte die Austragung des Supercups in Saudi-Arabien als Beitrag zur Verbesserung der Situation in der islamisch geprägten Gesellschaft des Landes dar: "Wir setzen uns ein, damit Frauen bei den nächsten Spielen, die wir im Land austragen werden, Zugang zu allen Stadionsektoren haben werden."

 

SID