FIFA-Boss Gianni Infantino hat den verstorbenen Silvio Berlusconi gewürdigt. "Viele hielten ihn für einen Visionär, und sie hatten recht", schrieb Infantino am Montag in den Sozialen Medien: "In Sachen Fußball hatte er alles lange vor allen anderen vorausgesehen. Danke, dass du uns dazu gebracht hast, dieses unglaubliche Spiel zu lieben."

Infantino beim Champions League-Finale (Foto: IMAGO/SNA/Alexey Filippov/IMAGO/SNA/Alexey Filippov/IMAGO/SNA/Alexey Filippov/IMAGO/Alexey Filippov)
Infantino beim Champions League-Finale
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Der Tod des Unternehmers und Politikers wurde auch im italienischen Fußball betrauert. Am Montag gedachte unter anderem der Erstligist AC Monza Berlusconi, der den Klub im Jahr 2018 übernommen und erstmals in die Serie A geführt hatte.

"Für immer mit uns: Geschäftsführer Adriano Galliani und ganz Monza trauern", hieß es auf der Website des lombardischen Klubs: "Er hinterlässt eine Lücke, die nie gefüllt werden kann. Wir danken Ihnen für alles, Herr Präsident."

Galliani, seit Jahrzehnten rechte Hand des TV-Zaren im Fußballgeschäft, war "fassungslos und sprachlos". "Ich trauere um einen Freund, den Menschen, der mein Leben über 43 Jahre lang verändert hat. Ruhe in Frieden, lieber Präsident", schrieb Galliani.

Auch die AC Mailand, die Berlusconi von 1986 bis 2017 geleitet hatte, kondolierte der Familie und trauerte um den "unvergesslichen" Berlusconi. Mehrere Fußballprofis und auch Milans Ex-Trainer Arrigo Sacchi sprachen zudem ihr Beileid aus.

"Trotz seiner Krankheit hatte ich mit seinen Tod nicht gerechnet", sagte Sacchi, der Milan von 1987 bis 1991 und in der Saison 1996/1997 trainierte: "Ich verliere einen genialen Freund, dem ich alles verdanke. Berlusconi war ein freigiebiger Mensch, der versucht hat, Italien zu ändern." Milan-Ikone Paolo Maldini schrieb auf Instagram: "Wir verlieren ein Genie, einen visionären Träumer und vor allem ein Freund, der die Geschichte unseres Italiens geändert hat."

Hunderte Fans von Milan und Monza versammelten sich vor Berlusconis Residenz in Arcore und legten Blumen vor dem Eingang nieder. Berlusconis Leichnam wird am Dienstag in einem Studio seiner TV-Gruppe Mediaset in Cologno Monzese bei Mailand aufbewahrt. Erwartet wird, dass Tausende Abschied nehmen werden. Am Mittwoch ist im Mailänder Dom ein Staatsbegräbnis im Beisein des Präsidenten Sergio Mattarella geplant.

Filippo Galli, Verteidiger bei Milan von 1983 bis 1996 forderte, dass das neue Stadion des Klubs, das in Mailand entstehen soll, nach Berlusconi benannte werde.

Berlusconi war am Montag im Alter von 86 Jahren verstorben. Viermal war er Ministerpräsident Italiens, sein populistischer Stil hatte in Italien als "Berlusconismus" sogar einen eigenen Namen. Auch im Fußball war Berlusconi umstritten, aber höchst erfolgreich.

 

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