Der frühere FIFA-Ethikchef Hans-Joachim Eckert sieht den zurückgetretenen DFB-Präsidenten Reinhard Grindel in einer "mehr als misslichen" Lage. Sowohl im Deutschen Fußball-Bund (DFB) als auch bei den internationalen Verbänden UEFA und FIFA werden die zuständigen Gremien "zu prüfen haben", ob Grindel gegen die Ethik-Richtlinien verstoßen hat, sagte Eckert dem SID am Mittwoch. Jetzt Fußballreise buchen!
Hans-Joachim Eckert sieht Grindel in misslicher Lage

Hans-Joachim Eckert sieht Grindel in misslicher Lage

Ob der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete seine Sitze im Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union und im Council des Weltverbands von sich aus aufgeben sollte, ließ Eckart zwar offen. "Moralisch" aber sei der "ganze Vorgang für jemanden, der bei der UEFA das Compliance-Komitee anführt, mehr als misslich", sagte der 71-Jährige, der von 2012 bis 2017 die rechtsprechende Kammer der FIFA-Ethikkommission geleitet hatte.

Grindel hatte seinen Rücktritt in der vergangenen Woche mit der Annahme einer Luxusuhr von einem ukrainischen Funktionär begründet. Außerdem hatten Berichte über ein vermeintlich verschleiertes Zusatzeinkommen beim DFB in Höhe von 78.000 Euro den Druck auf den 57-Jährigen stark erhöht.

"Er sollte die Konsequenzen kennen, wenn er eine solche Uhr als Geschenk annimmt", sagte Eckert, der aber vor Vorverurteilungen warnte: "Man muss erst wissen, was genau passiert ist - ob die Uhr oder auch die zusätzliche Vergütung wirklich nicht angegeben wurden."

 

SID