SK Lenzing schöpft nach erfolgreichem November wieder Hoffnung

SK Lenzing

Das zweite Jahr ist das Schwierigste, besagt eine der berühmtesten Weisheiten der Fußballlehre. Meist den euphorisch ins erste Jahr gestarteten, schier unverwundbaren Aufsteigern als Warnung ins Notizbuch gekritzelt, gilt er deutlich seltener für Liganeulinge auf dem absteigenden Ast. Absteigern werden viel öfter Schwierigkeiten in der ersten Saison vorausgesagt. Alles anders beim SK Lenzing, der nach dem Abstieg 2014 einen Stock tiefer rasch Fuß fasste und 2015 als Dritter im absoluten Spitzenfeld der 1. Klasse Süd ins Ziel lief. Fünf Zähler fehlten auf das sofortige Comeback. Ein halbes Jahr später nun die nicht für möglich gehaltenen Leiden der zweiten Spielzeit, fehlen zumindest vier Punkte auf das rettende Ufer.

Überraschender Absturz

"Wir haben nach dem letzten Jahr nicht mit einer Verwicklung in den Abstiegskampf gerechnet. Ein Mittelfeldplatz war unser Ziel. Aber oft kommt es anders, als man denkt. Wir sind jedenfalls nicht zufrieden!", skizziert Lenzings Obmann Hermann Untermoser die Stimmungslage im Verein. Gleichsam rückt er die Leistungen des Teams ein Stück ins rechte Licht: "Wir stehen in der Tabelle nicht da, wo wir hingehören. Die Mannschaft hat oft ganz gut gespielt, aber mit viel Pech Punkte liegen gelassen. Das lässt uns recht zuversichtlich in die Rückrunde gehen." Die Zielsetzung für die restliche Spielzeit ist die logische Konsequenz der Tabellensituation. "Das Team wird alles daran setzen, nicht abzusteigen. Wir wollen so schnell es geht weg von hinten. Dafür wäre ein guter Start in die Frühjahrssaison enorm wichtig", setzt der Vereinsoberste große Hoffnungen auf die heilsame Wirkung eines Punkteregens in den ersten Partien.

Überlebenswichtiger Sieg im 6-Punkte-Spiel unmittelbar vor der Pause

Einen guten Start verzeichneten die Lenzinger jedoch auch in der Hinrunde, als in den ersten fünf Matches acht Zähler auf das Punktekonto gebucht werden konnten. Ein spielfreies Wochenende an Spieltag sechs brach den Rhythmus, der Faden riss und konnte erst im November wieder gefunden werden. Acht Spiele in Serie waren bis dahin verloren gegangen. Längst in den Niederungen des Klassements angelangt, holte die Mannschaft in den letzten beiden Runden noch einmal zum Schlag aus. Mit vier Punkten gab man ein deutliches Lebenszeichen. Vor allem das 3:0 im 6-Punkte-Spiel gegen den direkten Tabellennachbarn aus Ramingstein war überlebenswichtig. Wäre dieses Match verlorengegangen, hätte der Abstand auf den drittletzten Platz knackige zehn Punkte betragen. So sind die Mannschaften aus Ramingstein, Rauris und Taxenbach zumindest noch in Sichtweite.

Einige offene Baustellen und keine Neuzugänge

Anzusetzen gilt es für Coach Klaus Bodmayer und seine Mannen vor allem an der Performance vor eigenem Publikum. Während auswärts immerhin sieben Punkte errungen werden konnten, sind es zuhause erst derer fünf. Zu wenig im Abstiegskampf! Zu oft hingegen schwächte sich das Team selbst, kassierte man gleich vier Ausschlüsse und führt auch ein Lenzinger die Statistik der Gelben Karten an. Dass kein Spieler in der Hinrunde mehr als drei Mal Eindruck im Netz des gegnerischen Gehäuses hinterließ, braucht bei einem Team in Nöten nicht weiter verwundern. Im langen Winter können so einige Knöpfe gelockert werden, um im Frühjahr befreit aufzugehen. Hierfür trainiert die Bodmayer-Truppe dreimal in der Woche - einmal auf dem Saalfeldener Kunstrasen, zweimal im Gelände. Ein intensives Trainingswochenende in der Heimat mit Trainings- und Spielblock soll zudem den letzten Kick für die Aufholjagd im Frühjahr bringen. Externe Zugänge wird es dafür keine geben, schenkt die Vereinsführung dem bestehenden Kader das Vertrauen. Einzig der vorwiegend zum 1b-Kader zählende Fikri Kepelek scheint als Abgang zum SV Lend in der Transferliste auf.

 

Geschrieben von Lukas Kollnberger

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