Thomas Reinsberger: „Den Aufstiegsdruck in Bad Häring werden wir wohl aushalten müssen“

altAuf eine außerordentlich erfolgreiche Amateurfußballkarriere kann Thomas Reinsberger zurückblicken. Fast wäre er allerdings an den Beachvolleyball verloren gegangen – in Bad Häring ist aber die Fußballleidenschaft wieder erwacht. Der FC Raiffeisen Bad Häring feiert 2014 das fünfzigjährige Jubiläum, bekommt ein neues Vereinsheim und möchte natürlich als Krone den Meistertitel in der 2. Klasse Ost draufsetzen. Der Erfolgsdruck auf die Mannschaft ist groß – ein Dreikampf mit Achenkirch und Kitzbühel 1b ist zu erwarten. Thomas Reinsberger hat den Titel „Spieler der Hinrunde der 2. Klasse Ost“ schon erobert – auch in puncto Meistertitel gibt er sich im Interview sehr optimistisch.

 

Von Wörgl nach Bad Häring

Es gibt keine Klasse in der Thomas Reinsberger nicht schon einmal gespielt hat. Die Chronologie aus seiner Sicht: „Ich habe meine fußballerischen Aktivitäten in Wörgl begonnen. Dort habe ich sozusagen in den Nachwuchsmannschaften meine Grundausbildung bekommen. Höhepunkt waren dann die Einsätze in der Kampfmannschaft von Wörgl in der Tiroler Liga. Als ich dann beim Bundesheer war habe ich für Westendorf gekickt, anschließend wieder zurück nach Wörgl. Leider musste Wörgl einen Zwangsausgleich anmelden, drei Spieler und ich haben eine Sonderreglung des Verbandes zugesprochen bekommen innerhalb der Saison wechseln zu können. Ich bin dann nach Schwoich gewechselt und habe dort ab 2009 gespielt. Zweimal sind wir aufgestiegen, einmal leider abgestiegen. Beim Abstieg hat es uns in der Landesliga Ost als Drittletzten erwischt, da Reichenau in der Tirol Liga nicht aufsteigen wollte. Trotzdem war es für mich eine tolle Zeit in Schwoich. In Schwoich hatte ich allerdings zwei schwere Verletzungen.“


In den Fußballschuhen nicht wohl gefühlt

Zwei Verletzungen musste Thomas Reinsberger in seiner Laufbahn wegstecken. Der Bruch des Mittelfußknochens hat ihn aus rein fußballerischer Sicht auf die schiefe bahn geführt: „Die zweite Verletzung in Schwoich war ein Bruch des Mittelfußknochens. Ich konnte einige Zeit nicht trainieren und begann mich für Beachvolleyball zu interessieren. In dieser Zeit habe ich mich In den Fußballschuhen nicht so richtig wohl gefühlt, die Bewegungen im Sand waren wesentlich angenehmer. Ich habe damals sehr viel Beachvolleyball gespielt, es hat mir einfach sehr viel Spaß gemacht und ich hatte wieder eine Sportart gefunden mit der ich einen frischen Ehrgeiz entwickeln konnte. Beachvolleyball allein war aber dann doch zu wenig, Freunde aus Bad Häring haben mich überredet wieder mehr zu kicken. Seit Sommer 2013 spiele ich deswegen wieder bei Bad Häring. Es macht mir wieder sehr viel Spaß und hat meine Erwartung bestätigt, dass der Fußball wieder die Nummer eins für mich wird ,wenn ich wieder intensiver mit dem Fußballspiel beginne.“


Dreifacher Jubel in Bad Häring?

Die Erwartungen der Vereinsführung sind klar – die Kicker wissen Bescheid. Thomas Reinsberger: „ Mir war beim Wechsel zu Bad Häring absolut klar, dass das Ziel für den Verein einzig und allein der Aufstieg sein kann. Wir haben heuer ein großes Jubiläum und bekommen auch ein neues Vereinsheim. Es ist ganz klar, dass wir diese positiven Entwicklungen mit dem Aufstieg krönen wollen. Unsere Mannschaft hat meiner Ansicht nach vom Kader her sicherlich eine höhere Qualität als es in der 2. Klasse üblich ist. Es ist aber nie ein Selbstläufer – auch wenn man versucht ausgezeichnete Spieler zu einer Mannschaft formt gibt es keine Erfolgsgarantie. Man braucht Zeit bis sich die Mannschaft findet. In der Vorsaison, als es mit dem Aufstieg nicht geklappt hat, lag es ja vor allem an der Hinrunde. Jetzt schaut es besser aus und wenn wir im Frühjahr durchstarten müsste der Aufstieg machbar sein. Natürlich darf man Achenkirch und die 1b von Kitzbühel nicht unterschätzen. Aber wir müssen mit dem Druck leben, dass von unserer Mannschaft der Aufstieg gefordert wird. Alles andere wäre eine Enttäuschung. Mittlerweile sind wir als Mannschaft sehr gut zusammengewachsen. Ist natürlich auch ein Verdienst unseres Trainers Friedrich Fankhauser. Wir können uns in puncto Aufstieg eigentlich nur selbst schlagen.


Kein Hobbykick mehr …

Thomas Reinsberger: „In den 2. Klassen hat sich qualitativ sicher sehr viel in den letzten Jahren getan. Ich habe ja schon fast in allen Ligen gespielt. Während meiner Bundesheerzeit vor mehr als zehn Jahren habe ich ja schon einmal in Bad Häring in der 2. Klasse gespielt. Damals gab es vielleicht zwei gute Mannschaften, ansonsten war es eine Art Hobbykick. Die körperliche Fitness war noch nicht so das Thema. In den Unterligen ist meiner Ansicht nach die körperliche Konstitution der wichtigste Faktor für den Erfolg. Taktische Aspekte gibt es erst dann weiter oben.“


Österreicher geben sich sehr schnell mit dem Erreichten zufrieden

Für Thomas Reinsberger gibt es einen ziemlichen Widerspruch zwischen den Leistungen vieler österreichischer Profikicker und den Gehaltwünschen: „Meiner Ansicht nach ist die Einstellung vieler österreichsicher Profikicker zum Fußball schon recht locker. Man gibt sich sehr schnell mit dem Erreichten zufrieden. Der „einfachere Weg“ wird bevorzugt und dafür sollte es schon ein ordentliches Gehalt geben. Viele junge ehrgeizige Spieler wechseln aber doch in letzter Zeit ins Ausland. Für das Nationalteam ebenso wichtig wie der derzeitige Coach Marcel Koller um wirklich noch einen markanten Schritt nach vorne zu machen. In der Bundesliga passt auch das Verhältnis zwischen Zuschauerzahlen und Gehaltswünsche der Spieler nicht. Ganz entscheidend wird aber auch sein mehr Kinder und Jugendliche für den Fußball zu begeistern. Da sind alle gefordert – vom ÖFB über die Medien bis zu den Vereinen. Es muss auch quantitativ genügend Nachwuchskicker geben um richtig fördern zu können.“

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