Kärntner Liga

Klagenfurt vor dem finanziellen Debakel - "Das ist eine Schweinerei!"

austria-klagenfurt.jpgChoas bei der Austria Klagenfurt. Die Spieler warten seit zwei Monaten auf ihr Gehalt, der Klub steht finanziell vor einem Debakel. Die SG SK Austria Klagenfurt steht nur wenige Monate nach der Gründung vor einem Scherbenhaufen. Laut einem Bericht der Kleinen Zeitung soll das Budgetloch 150.000 bis 200.000 Euro betragen. LIGAPORTAL sprach mit Ex-Trainer Walter Schoppitsch und Austria-Klagenfurt-Routinier Matthias Dollinger, was sie zur aktuellen Situation der Violetten sagen.

Am heutigen Montag trifft sich Austria-Präsident Josef Loibnegger mit Vertretern der Stadt Klagenfurt, um Details zu besprechen. Es geht unter anderem über die von der im Stadtsenat beschlossenen Förderung von 80.000 Euro. Dieses Geld wird auch benötigt, um die dringlichsten Verbindlichkeiten zu regeln. Außerdem soll besprochen werden, wie es in Zukunft mit dem Verein weitergehen könne.

Walter Schoppitsch will abwarten
„Ich bin beurlaubt worden. Wie es weitergeht, das weiß ich nicht. Es hatnoch niemand mit mir gesprochen“, betont Schoppitsch auf Anfrage von kaerntnerliga.at. Außerdem könne er nicht wirklich was dazu sagen, weil es ein schwebendes Verfahren ist.

Dass es mit dem Geld knapp wird, war schon seit Monaten augenscheinlich. „Wir hätten im Winter zwei Verstärkungen gebraucht, um im Frühjahr wirklich ein Wörtchen um den sofortigen Aufstieg mitreden zu können. Dasist aber aufgrund der fehlenden finanziellen Mittel nicht gegangen“, erklärt Ex-Austria-Trainer Schoppitsch, der im Februar und März – wie seine Spieler – laut eigener Aussage kein Gehalt mehr bekommen habe.  „Ich bin mit sehr viel Euphorie und Enthusiasmus an die Aufgabe herangegangen. Ich dachte, hier ist ein lässiger Verein im Entstehen. Aber es sind viele Fehler passiert – es ist schade um den Fußball.“

Matthias Dollinger spricht Klartext
Dass diese Umstände auch an der Mannschaft nicht spurlos vorübergehen und die Leistungen negativ beeinflussen, ist klar: „Es ist viel versprochen, aber nichts gehalten worden“, bringt es Austria-Routinier Matthias Dollinger auf den Punkt. „Ich habe alles erlebt im Fußball. Ich habe Champions League gespielt. Bin Meister und Cupsieger geworden. Aber das, was ich hier in Klagenfurt in den vergangenen sieben Monaten passiert ist, ist eine Schweinerei. Uns Spielern gegenüber und auch den Fans gegenüber.“

Der 31-Jährige nimmt gleichzeitig die Vereinsverantwortlichen in die Pflicht: „Die Leute, die das gemacht haben, sollten sich einmal hinterfragen. Und sich die Frage stellen, was das alles noch mit Fußball zu tun hat. Es ist ja ärger als in einem Kriminalfilm. Wir Spieler sind maßlos enttäuscht.“

Aber Dollinger hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben. „Ich hoffe, dass die Verantwortlichen wenigstens jetzt so gescheit sind und reinen Tisch machen. Sie müssen Lösungen finden und den Verein auf gesunde Beine stellen. Die Eitelkeiten sollen hinten angestellt werden, eine neue Führung soll her und der Verein soll sich komplett neu strukturieren. Sonst ist es mit dem Spitzenfußball in Klagenfurt vorbei“, sagt der ehemalige Nationalteamspieler. Es müsse endlich Ruhe einkehren. Wenn das passiert, dann könne sich Dollinger auch einen Verbleib bei der Austria Klagenfurt vorstellen.

von Redaktion

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