Spielberichte

St. Michael und Spittal drehten das Spiel dreimal

In der 5. Runde der Kärntner Liga trifft am späten Sonntagnachmittag der FC St. Michael/L. auf den Tabellenführer SV Spittal/Dr. Jeder durfte mindestens einmal führen. Am Ende war keiner glücklich - 3:3. Es trafen die beiden Innenverteidiger Mario Ellersdorfer und Daniel Oberländer sowie Luca Cuscito (ET) für die Heimischen und dreimal Dejan Kecanovic für die Gäste.

 

In der vergangenen Saison hat sich der SVS daheim 2:1 durchgesetzt, während die St. Michaeler zuhause ein 2:2 holten. Ohne Frage, die Spittaler sind nach dem vierten Erfolg im vierten Spiel weiterhin auf einer Welle des Selbstvertrauens, wohingegen St. Michael kämpft, endlich den ersten Sieg einzufahren. In Lendorf verlor sie Rupp-Truppe knapp 1:2. Auf der Heimfahrt gab es das nächste Pech: Der Reifen des Autos von Trainer Burkhard Rupp platzte und sie konnten sonntagabends im Regen stehend auf den Pannendienst warten. Expertenmeinungen zu Folge wird aber der SV Spittal zu kämpfen haben, um einen Sieg einfahren zu können. Spittal-Trainer Mario Brenter stellte wenig überraschend sein 4-4-2-System mit dem altbewährten Kader auf den Platz. Mit einer Ausnahme: Marin Bratic hatte am Freitag einen Vertrag bei NK Velenje unterschrieben und wird (hoffentlich) in der ersten slowenischen Liga spielen. Brenter: "Wir legen ihm nichts in den Weg, sondern – im Gegenteil – sind sehr stolz." Burkhard Rupp vetraute weiterhin auf sein 4-4-2-System. Auf der Außenverteidigerposition ersetzte Fabian Hafner Benjamin Buchbauer.

 

Komisches Spiel

In der ersten Halbzeit hätten die Heimischen nach 25 Minuten schon 2:0 führen können. Angelo Darmann knallte einen abgefälschten Ball auf die Querlatte und auch Michael Ebner traf nur die Stange. "Ist man in unserer Situation, springt der Ball einfach immer raus", seufzt Trainer Burkhard Rupp. Wolfgang Oswald, sportlicher Leiter des SV Spittal, bilanzierte: "Es war ein komisches Spiel. Wir bekamen keinen richtigen Zugriff." St. Michael hat - im Widerspruch zur Rollenverteilung vor der Partie - gut dagegengehalten, aber mit dem ersten Torschuss fiel das 0:1 für den Spitzenreiter. Zejlko Simic legte am Strafraum Dejan Kecanovic auf, der ins rechte Eck feuerte. Die folgenden zehn Minuten waren die Lavanttaler etwas angeschlagen und Spittal kontrollierte das Spiel. Doch nach Ablauf dieser Zeit stach St. Michael in Gestalt von Daniel Oberländer zu. Nach einem Eckball kommt der Ball zu Michael Ebner, der aus 20 Metern abzieht. Oberländer hält seinen Fuß hin und fälscht den Ball zum 1:1-Ausgleich ab. Das war das erste Gegentor eines Gegenspielers der Spittaler aus dem Spiel. Sechs Minuten später drehte St. Michael zum ersten Mal das Spiel. Thomas Wotolen schickt Michael Ebner, dieser legt quer und dort findet er mit dem Spittaler Luca Cuscito einen Abnehmer, der den Ball ins eigene Tor bugsiert - 2:1 St. Michael/L.

 

Zur Fünferkette kam es nicht

Da waren noch 15 Minuten zu spielen. "Ich sagte meinen Spielern, noch fünf Minuten, dann stellen wir auf eine Fünferkette um und igeln uns ein", schmunzelt Trainer Rupp mit Galgenhumor. "Dazu ist es nicht gekommen. Nur 50 Sekunden später stand es 2:2. Keine Ahnung, wieso keiner ein taktisches Foul beging." Denn sofort nach Wiederanpfiff setzte sich Mario Habunek auf der rechten Seite durch, flankte in die Mitte und dort köpfte Dejan Kecanovic den Ball zum 2:2 ins Tor. Kurz vor Schluss, in der 86. Minute, stürmte Spittals Kevin Winkler von rechts in den Strafraum und wurde dort von Außenverteidiger Rene Prieler gefällt - Elfmeter für Spittal. Kecanovic trat an und verwandelte. Sein Hattrick besorgte das 3:2 und bewirkte das erneute Drehen des Spiels. Doch noch war nicht Schluss! Nach einem Steilpass von Wotolen stürmte Florian Schatz auf Spittals Torhüter Florian Heindl zu. "Abseitsverdächtig", meint Oswald. Schatz umkurvte Heindl, doch dieser holte den Lavanttaler von den Beinen. Schiedsrichter Thomas Fröhlacher gab Elfmeter und Gelb. Den Elfmeter verwandelte Mario Ellersdorfer sicher zum 3:3. Das Spiel wurde zum dritten Mal (mehr oder weniger) gedreht. "Eigentlich eine Rote, aber wichtiger ist das der Elfer drin war", so Rupp. Am Ende war keiner so recht zufrieden mit dem Unentschieden, den Punkt gibts trotzdem.

 

 

Burkhard Rupp (Trainer St. Michael/L.): "Eigentlich bin ich enttäuscht. Wir haben zwei Punkte verloren. In einer anderen Tabellensituation springt der Ball von der Stange ins Tor. Aber für die Moral war der Ausgleich zum Schluss extrem wichtig."

 

Wolfgang Oswald (sportl. Leiter Spittal/Dr.): "Schade um die drei Punkte. Aber wenn uns jemand vor fünf Wochen gesagt hätte, dass wir ungeschlagen Tabellenführer sind, hätten wir sofort unterschrieben. Aus jetztiger Sicht ist das 3:3 eher ernüchternd."

 

Die Besten: Heritzer, Wotolen bzw. Kecanovic.

 

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