2. Klasse: Hobbykick oder „professionelle“ Meisterschaft?

Fußballspielen soll in erster Linie Spass machen – das ist wichtig im Profifußball um erfolgreich zu sein und ist im Amateurbereich sicherlich der wichtigste Faktor. Wer möchte schon längere Zeit in der Freizeit eine Aktivität ausüben, die keine Freude bereitet. Das ist die eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite stehen die Vereine und vor allem die Trainer, die natürlich versuchen dem Spass auch eine geordneten und zielgerichteten Fokus zu geben. Junge Talente sollen gefördert und motiviert werden. Klaus Rothfuss, Trainer des aktuellen Tabellenführers SC Mils 05 1b, findet im Ligaportal.at Interview offene Worte zu diesem Spannungsfeld und spricht sicher vielen Trainern, die in unteren Klassen aktiv sind, aus dem Herzen.

 


Spieler bei Laune halten ...

Der Coach als Animateur – so sehen viele Trainer ihre Rolle. Klaus Rothfuss, Trainer SC Mils 1b: „Es ist vielleicht eines der schwierigsten Unterfangen als Trainer einer der untersten Ligen Woche für Woche im Training Spieler zu motivieren und bei Laune zu halten. Der „Trend“ geht mittelfristig leider in eine für mich nicht unbedingt rosige Richtung für die Vereine. Es gibt immer weniger junge Männer, die den Fußball als Mannschaftssport sehen und sich auch in der 2. Klasse ernsthaft vorbereiten und im Sinne der Mannschaft agieren. Gerne mit Kollegen etwas Fußball spielen – aber nur wenn es leicht geht. Die Annehmlichkeiten wie Platz, Kabinen, Dressen usw. die der Verein bzw. die Gemeinde zur Verfügung stellen nutzen dürfen, ist da schon eine tolle Sache! Wenn man dann auch noch ein oder zwei Trainer hat, die an den Trainingstagen am Platz warten ob und wie viele heute Lust oder Zeit haben gemeinsam zu kicken (etwas härter zu trainieren ist eh nicht beliebt) dann hat man ja alles, was man so braucht.“


Erfolgreich gegen den „reinen Hobbykick“ arbeiten

Für die Vereine ist es extrem schwierig einen durchgehenden Nachwuchsbereich zu organisieren – und vor allem diesen zu finanzieren. Es liegt auch in der Verantwortung der Spieler, über den Spass am Fußballspiel hinaus, dem Sport eine zukunftsorientierte Perspektive zu geben. Klaus Rothfuss: „Leider haben ganz wenige Vereine durchgehende Nachwuchsmannschaften, die dann als wichtigen Schritt Richtung Kampfmannschaft Eins die sogenannte 2. Mannschaft als Sprungbrett nützen können. Zumindest sollen jene Spieler, die nach oben wollen, Ehrgeiz entwickeln und wenn irgendwie möglich jedes Training nützen um sich zu verbessern. Der Fokus muss stehen später in einer höheren Liga zu spielen. Über Sinn oder Unsinn einer Reserveliga zu reden ist müßig, da gibt es immer die verschiedensten Meinungen. Aber von Trainerkollegen ist immer öfter zu hören, dass es auch in den zweiten Klassen immer schwieriger wird, das Niveau zu halten und entscheidend gegen den „Hobbykick“ zu arbeiten. Ich kann nur hoffen, dass in naher Zukunft mehr U16 und U 18 Mannschaften im Bewerb sind und somit die Qualität der untersten Ligen mittelfristig etwas besser wird.“

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