Thomas Gufler und Niko Bjelobradic zur Neuaustragung Hippach gegen Stumm

Die seinerzeitige Spielsperre (70 Spiele) von Ismail Gündüz (ehemals SK Rum) wird auf 50 Spiele reduziert. Wirklich heiß ist aber der „Nachbrenner“ des Protestsenats des TFV zur Hinrunde der Landesliga Ost. Ein Protest des SK Hippach zur Wertung der Partie gegen Stumm und vor allem die Entscheidung des Protestsenats sorgt für Aufregung. „Dem Protest des SK Hippach vom 4.11.2014, gegen die Beglaubigung des Meisterschaftsspieles der Landesliga Ost SK Hippach gegen SVG Stumm, wird Folge gegeben. Das Spiel zwischen SK Hippach und SVG Stumm ist vom TFV neu anzuberaumen und am Spieltermin 21. März 2015 neu auszutragen.“ So lautete die offizielle Mitteilung des Verbandes zur Neuaustragung der Partie der 13. Runde der Landesliga Ost. Ligaportal.at hat bei den Trainern der beiden Mannschaften nachgefragt, wie man die Entscheidung des Protestsenats des TFV bewertet.

 

 

Niko Bjelobradic, Trainer SVG Stumm: „Wir wurden doppelt bestraft“

Die entscheidende Szene, die am Ende zur Neuaustragung geführt hat, aus der Sicht von Niko Bjelobradic: „In der 78. Minute des Spiels - beim Stand von 2:2 und einem Hippacher Spieler weniger (rote Karte), ist unser Spieler Julian Plank im gegnerischen 16er gefoult worden. Nach kurzem Überlegen ist der Schiedsrichter in den Strafraum gelaufen und hat gepfiffen, wollte auf den Elferpunkt zeigen. Bevor er auf den Punkt gezeigt hat, also knapp zeitgleich mit dem Pfiff, hat unser Spieler Kevin Eder den Ball, aus eine Entfernung von etwa fünf bis sechs Meter ins Tor geschossen und der Schiedsrichter hat statt den Elfmeter ausführen zu lassen, dann auf die Mittelauflage gezeigt. Er war überzeugt, dass kein Hippacher Spieler, wohlgemerkt auch kein Torhüter, das Tor hätte verhindern können. Das einzig strittige, das zu klären war, war also ob der Ball bei seinem Pfiff über die Torlinie war oder knapp davor. Das hat er auch bei der Verhandlung beim TFV so erklärt. Da es aber dafür an technischen Beweismitteln fällt, hat es trotzdem den Herren vom Strafsenat gereicht, die Entscheidung zugunsten von SK Hippach zu treffen und somit uns doppelt zu bestrafen.“

Niko Bjelobradic: „Fair wäre aus meiner Sicht wenn ...“

Niko Bjelobradic weiter: „Wir haben mehr als verdient gewonnen, weil wir neunzig Minuten lang die bessere Mannschaft waren. Das perverse an der Geschichte ist aber, dass sich der Schiedsrichter mit seinem beiden, geprüften Kollegen, also keinem Vereinsschiedsrichter, besprochen hat und bei seiner Entscheidung geblieben ist. Wir vom SVG Stumm haben also in keinster Weise probiert, in irgendwie zu manipulieren. Wir hätten zwölf Minuten vor Schluss mit dem Elfer und zwei gegnerischer Spieler weniger auch sehr gut leben können. Da wir immer und überall über Korrektheit und Fairness reden, muss mir jemand erklären, was hier jetzt fair und korrekt ist. Wer ist eigentlich bei dieser Geschichte geschädigt und leidtragend. Das fairste wäre, wenn wir schon ständig drüber reden, das Spiel ab 78. Minute nachtragen lassen. Wir kriegen einen Elfer und den Rest nachspielen lassen. Da es diese Option unter den Paragrafen nicht gibt, wäre es bei derartigen Situationen zu überlegen, die Paragraphen ändern oder anpassen zu lassen.“

Niko Bjelobradic: „Wir werden überlegen, was wir in puncto Wiederholungsspiel machen werden“

Unverständlich sind für den Trainer von Stumm auch die Konsequenzen für die gesamte Meisterschaft: „Uns wird die Chance, um den Aufstieg mitzuspielen, unverschämt weggenommen, da wir nur drei Punkte weniger haben wie die ersten zwei Teams. Die Vereine, Bruckhäusl, Buch oder Kolsass, die sich in der Tabelle im Bereich vom SK Hippach befinden, sind damit auch mit beschädigt. Die Wahrscheinlichkeit, dass beim Wiederholungsspiel, einige verletzte Kicker und rote Karten am Ende rauskommen ist sehr groß, weil das kein „normales“ Spiel mehr sein wird. Somit werden wir uns überlegen, was wir jetzt tun. Ich brauche die Mannschaft im Frühjahr für die dreizehn Frühjahrsrunden und nicht für ein Spiel, das man schon gespielt und verdient gewonnen hat. Dabei noch das Risiko eingehen zu müssen, einige Spieler zu verlieren - bei unserem kleinem Kader – das wäre mehr als fahrlässig.“

 

Thomas Gufler, Trainer SK Hippach: "Falsche Spielfortsetzung"

Thomas Gufler, Trainer SK Hippach: „Unser Tormann war durch den Elfmeterpfiff sicherlich irritiert und wenn abgepfiffen wird, ist nun einmal das Spiel unterbrochen. Die Partie hätte mit einem Strafstoß für Stumm fortgesetzt werden müssen. So hat der der Protestsenat auch entschieden – unkorrekte Spielfortsetzung und deswegen wird die Partie noch einmal ausgetragen.“

 

Paragraphen

Sicherlich sehr bitter für Stumm – entschieden wurde wohl nach dem Regelwerk, welches natürlich niemals für jede Situation eine entsprechend faire Regelung vorsehen kann. Man könnte sagen, jede der beiden Mannschaften hat im Wiederholungsspiel die selbe Chance, drei Punkte zu machen. Betrachtet man aber die Situation von der 78. Minute aus, hätte der Schiri wohl den Elfer geben müssen und nicht den Treffer. Die Frage wäre natürlich gewesen, ob Stumm den Elfer auch verwandelt hätte. Zudem hatte aber Stumm auch die numerische Überlegenheit als dicken Pluspunkt. In Summe hätte man also durchaus über den Schatten der Paragraphen springen können und nur mehr die restlichen zwölf Minuten – nach einem Strafstoß für Stumm – nachtragen müssen. Aus der Sicht von Hippach ist aber der Protest ebenfalls verständlich – es lag ein eindeutiger Fehler des Schiedsrichters vor.

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