Das Aus für den milliardenschweren Investoren-Deal der Deutschen Fußball Liga (DFL) ist für den Fan-Verband "Unsere Kurve" eine Bestätigung für die hohe Bedeutung der 50+1-Regel. Zugleich wertet die Organisation die Entscheidung des DFL-Präsidiums als eine Chance zur Etablierung eines Zukunftsmodells für den deutschen Fußball unter maßgeblicher Beteiligung von Anhängern und Mitgliedern.

Kessen sieht guten Tag für Fußball-Fans (Foto: IMAGO / Uwe Koch/IMAGO / Uwe Koch/SID/IMAGO/Uwe Koch)
Kessen sieht guten Tag für Fußball-Fans
Foto: IMAGO / Uwe Koch/IMAGO / Uwe Koch/SID/IMAGO/Uwe Koch

"Es wird deutlich, wie wichtig, wie kompetent und wie stark Fans und Mitglieder in den Vereinen sind. Wir wissen jetzt einmal mehr, wie wertvoll die 50+1-Regel und die Beteiligung der Mitglieder ist", erklärte "Unsere Kurve"-Vorsitzender Jost Peter am Mittwoch auf SID-Anfrage. "Ein guter Tag für Deutschlands Fußball-Fans", hatte zuvor Verbandssprecher Thomas Kessen dem SID in einer ersten Reaktion auf die Entscheidung des DFL-Präsidiums zur Einstellung sämtlicher Verhandlungen mit dem letzten verbliebenen Interessenten CVC über einen Einstieg beim Liga-Verband gesagt.

Peter betonte ausdrücklich das wochenlange Engagement von Anhängern in allen deutschen Profi-Vereinen als wichtigen Faktor für die eingetretene Entwicklung: Der einstimmige Beschluss der DFL-Spitze sei "ein in dieser Grundsätzlichkeit sogar überraschender Erfolg, der durch die friedlichen und überragend kreativen Proteste in den Kurven erzeugt wurde - und damit ein Erfolg derer, die ihre ganze Kraft in ihre Vereine und den Fußball stecken."

Auch für Kessen sind "die umfassenden, aber sehr friedlichen und sehr kreativen Proteste am Ende der Schlüssel zum Erfolg" gewesen: "Für alle aktiven Fußball-Fans und alle Mitglieder der Vereine ist das ein großer Erfolg, der zeigt, dass der deutsche Fußball mitgliederbasiert und demokratisch ist und eben diese Mitglieder bei solch richtungsweisenden Entscheidungen mitgenommen werden müssen."

Dieses Momentum soll nach Peters Vorstellungen in die Zukunft wirken. Aus seiner Sicht scheint offenbar der Zeitpunkt günstig, "um gemeinsam eine Vision für den deutschen Fußball zu entwickeln, in der die Mitglieder und Fans, die lebendigen Stadien und die einzigartige Fankultur eine breite Basis bilden".

 

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