Das Auftaktmatch der Gruppe D bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien brachte gleich eine gewaltige Überraschung. Die Elf aus Costa Rica machte dem zweifachen Weltmeister Uruguay das Leben gehörig schwer und jubelte am Ende über einen verdienten 3:1-Sieg. Die "Urus" gingen durch einen Elfmeter in Führung, konnten danach allerdings das zweite Tor nicht draufsetzen und ermöglichten damit den Gegnern, die vor allem aus Standards brandgefährlich waren, die Chancen zu den entscheidenden Toren.

Abseitstor von Godin

In der wohl schwersten Gruppe der WM begann Uruguay von Beginn an mit viel Tempo, Costa Rica stand in der Defensive gewohnt sicher. Den Südamerikanern sah man in den ersten 15 Minuten das Fehlen von Stürmerstar Luis Suarez an, in der Offensive fehlten trotz höherem Anteil an Ballbesitz teilweise die Ideen. Die erste gefährliche Situation fand schließlich im Strafraum der Uruguayer statt. Nach einer Flanke hatte Verteidiger Rodriguez die Hand am Ball, Schiedsrichter Felix Brych hatte aber zuvor bereits auf Stürmerfoul entschieden. Fünf Minuten später stand der Schiri erneut im Mittelpunkt. Diego Godin verlängerte eine Flanke per Kopf ins Tor, Brych entschied aber nach kurzem Blick zu seinem Assistenten auf Abseits - zurecht!

Costa Rica dreht nach 0:1 die Partie

In der 23. Minute entschied der deutsche Unparteiische nach einem Foul von Junior Diaz an Diego Lugano auf Elfmeter für Uruguay. Edison Cavani legte sich den Ball zurecht und vollendete ohne Chance für den gegnerischen Keeper zur 1:0-Führung. Nach diesem Treffer begann sich der Spielverlauf zu drehen, Costa Rica hatte zunehmend mehr Ballbesitz, gute Chancen waren allerdings Mangelware.

Nach Seitenwechsel begann Costa Rica besser als die "Urus", vor allem der 21-jährige Joel Campbell setzte immer wieder gefährliche Akzente nach vorne. In der 54. Minute erzielte der Stürmer schließlich auch den Ausgleich: Gamboa flankte in den Rückraum, Campbell stand fast alleine und konnte Torwart Muslera mit einem satten Schuss überwinden. Nur vier Minuten später brachte Oscar Duarte per Flugkopfball die "Los Ticos" sogar in Führung. Luis Suarez wärmte bereits auf, Oscar Tabarez wechselte den Liverpool-Stürmer allerdings entgegen aller Vermutungen nicht ein.

Urena sorgt für Entscheidung

Dennoch wirkten die Uruguayer nach dem 1:2 wieder aktiver, eine Niederlage konnte man sich nicht erlauben. Die Defensive der Gegner stand aber zu gut, die Offensive machte es noch besser und erzielte fünf Minuten vor Schluss das 3:1 und damit die Entscheidung: Campbell spielte den gerade eingewechselten Urena einen perfekten Pass in die Tiefe, der Stürmer ließ Muslera mit einem flachen Schuss ins lange Eck wenig Chance. In der 94. Minute sah Uruguay-Verteidiger Alvaro Pereira noch die rote Karte, wird daher gegen England fehlen. Die Freude der Costa Ricas nach Schlusspfiff war riesig, der Underdog hatte gesiegt. Für Uruguay ein herber Rückschlag: Denn gegen England und Italien wird es bestimmt nicht leichter.