Nachdem Costa Rica gegen Uruguay bereits überrascht hatte, standen sowohl Italien als auch England im zweiten Spiel der Gruppe D noch mehr unter Druck. Am Ende setzte sich die "Squadra Azzurra" knapp mit 2:1 durch, die Engländer trauern einem Unentschieden, das durchaus drin gewesen wäre, mit Sicherheit nach. Das von Taktik geprägte Spiel bei heißen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit fand seine Entscheidung durch einen Kopfballtreffer von Mario Balotelli kurz nach der Pause.

Abtasten zu Beginn

Die ersten zehn Minuten der Partie waren bis auf zwei gefährliche Weitschüsse durch Welbeck bzw. Henderson hauptsächlich ein Abtasten beider Teams, niemand wollte ein frühes Gegentor riskieren. Daher hatte die Partie vorerst Stehfußball-Charakter, mit der Zeit begannen aber hauptsächlich die Engländer aggressiver nach vorne zu drängen. Italien spielte auf Ballbesitz, der Pass in die Offensive kam nur selten.

Bis zur 24. Minute hatte dann keiner eine wirkliche Topchance, ehe Danny Welbeck sich auf der rechten Seite durchtankte und den Ball präzise zur Mitte spielte. Andrea Barzagli bekam jedoch gerade noch einen Fuß dazwischen, hinter ihm wäre Daniel Sturridge schon zum Einnetzen bereit gestanden. Die Italiener versuchten es immer wieder mit schnellen Pässen nach vorne und viel Ballbesitz zum Erfolg zu kommen, Gefahr kam aber nicht auf.

Führung durch Marchisio hält nicht lange

Für England vergab Kapitän Steven Gerrard die Chance aus einem Freistoß in guter Position, die Truppe von Cesare Prandelli kam im Gegenzug dann zum Führungstreffer. Eine einstudierte Ecke kam flach in den Rückraum, Pirlo ließ den Ball zwischen den Beinen zu Marchisio durch. Dieser hatte die Zeit sich den Ball noch vorzulegen und aus ca. 20 Metern ins linke untere Eck einzuschießen. Die "Three Lions" ließen das aber nicht auf sich sitzen, zwei Minuten später war der Ausgleich wieder hergestellt. Wayne Rooney konnte nach Sterling-Pass die linke Seite hinunter laufen, brachte die Flanke in die Mitte, wo Liverpool-Stürmer Daniel Sturridge nur noch den Fuß hinhalten musste.

Italien trifft und verwaltet das Ergebnis

Nach der Pause ließen die Italiener nicht lange auf sich warten, in der 50. Minute ging die Prandelli-Elf wieder in Führung. Eine Flanke von Antonio Candreva von der rechten Seite kam perfekt auf den Kopf von Mario Balotelli, der zum 2:1 einnickte. England versuchte daraufhin alles, um wieder den Ausgleich zu erzielen, vor allem die Liverpool-Akteure spielte sich in den Vordergrund. Wayne Rooney vergab in der 62. Minute die größte Chance auf das 2:2, als er plötzlich alleine im Strafraum stand, den Ball aber nicht an Buffon-Ersatz Salvatore Sirigu vorbeibrachte.

Gegen Spielende setzten der eingewechselte Ross Barkley und Raheem Sterling noch Akzente noch vorne, Italien stand aber gewohnt sicher in der Defensive, verwaltete die Führung geschickt. Leighton Baines scheiterte noch einmal mit einem direkten Freistoß an Sirigu, für mehr reichte es gegen die starke Verteidigung jedoch nicht mehr. Italien feiert also einen 2:1-Arbeitssieg über England, für die "Three Lions" ist aber trotz Niederlage noch alles drin.