Zu Gast im Sky Sport Austria Podcast waren der 30-jährige Feyenoord Rotterdam-Legionär und ÖFB-Team-Abwehrspieler Gernot Trauner, geboren in Linz, und Sky Experte Alfred Tatar. Nachfolgend interessante Statements der beiden zu diversen Themen.

"Es läuft alles nach Plan"

Gernot Trauner (ÖFB-Teamspieler & Feyenoord Rotterdam) über...

…die derzeitigen sportlichen Leistungen von Feyenoord: „Wir haben uns jetzt sehr gut positioniert, vor allem das internationale Überwintern war ein Riesenerfolg. Wir profitieren auch davon, dass wir jetzt diese Play-off-Runde in der Europa League überspringen können. Aber auch in der Liga sind wir vorne dabei. Ich würde sagen: Es läuft alles sehr nach Plan.“

…den Aufstieg als Tabellenerster in der Europa League Gruppe F, mit Sturm Graz: „Wir sind natürlich sehr glücklich, dass wir aufgestiegen sind. Hat vor dem letzten Spieltag nicht so gut ausgeschaut, aber der letzte Spieltag ist dann perfekt für uns gelaufen, auch mit dem Ergebnis am anderen Platz.“

"Habe auch gewisses Mitleid mit Sturm Graz"

weiter zu dieser Gruppe, wo alle Mannschaften am Ende mit 8 Punkten reüssiert haben: „Hat sich in dieser Gruppe keiner verdient, auszuscheiden. Habe ich so noch nie gesehen, habe auch ein gewisses Mitleid mit Sturm Graz, aber ich denke, sie haben groß aufgezeigt und wenn man sie verfolgt, dann kann man schon sagen: Sie sind auf einem sehr guten Weg.“

Chancen von Salzburg gegen AS Roma in der Play-off-Runde der Europa League: „Die AS Roma hat natürlich ihre Qualitäten – hat man letztes Jahr auch gegen uns im Finale gesehen – und wird sehr unangenehm zu spielen sein. Gilt aber auch für die Roma gegen Salzburg. Denke, wird sehr ausgeglichen werden, aber trau mir da jetzt nicht wirklich eine Prognose abzugeben.“

„...gut weiterentwickeln, um im Frühjahr vielleicht Großes schaffen zu können“

großen Umbruch im Team von Feyenoord-Trainer Arne Slot: „War schon extrem dieses Jahr, wie viele Spieler uns verlassen haben. Riesen Kompliment an unseren Trainer und unsere Scoutingabteilung. Jeder im Verein hat eine klare Vision, welchen Weg wir gehen wollen und da werden im ersten Schritt schon die richtigen Spieler geholt. Und der Trainer weiß einfach genau, was er spielen will und kann das äußerst gut vermitteln. Trotzdem sind wir noch nicht auf dem Level, wo wir letztes Jahr dann waren. Ist aber auch normal und jetzt schauen wir, dass wir uns noch gut weiterentwickeln, um im Frühjahr vielleicht Großes schaffen zu können.“

Interessenten im vergangenen Sommer und angesprochen, ob vielleicht auch Ex-Trainer Glasner angeklopft hat: „Natürlich hat es Interesse gegeben, aber es war für mich nichts Interessanteres dabei, wie Feyenoord.“

"Da bin ich Oliver Glasner sehr dankbar"

seinen ehemaligen Trainer Oliver Glasner, der ihn in die Innenverteidigung berufen hat: „Da bin ich dem Oli sehr, sehr dankbar. Er hat erkannt, dass ich meine größten Stärken habe, wenn ich das Spiel vor mir habe und sicher auch Schwächen habe, wenn ich Gegenspieler im Rücken habe.“

wie er den Weg und die Erfolge von Glasner verfolgt: „Extrem beeindruckend. Wenn man sich ansieht, was er in den letzten Jahren geleistet hat – egal wo – ist es unglaublich. Und jetzt mit Frankfurt, wo er international für Furore gesorgt hat und dann auch den Titel gewonnen hat, geht die Reise wieder weiter. Ist auf jeden Fall kein Zufall, da sieht man, da steckt richtig viel Arbeit dahinter und auch richtig Qualität. Freut mich irrsinnig, dass diese Arbeit auch belohnt wird, weil ich weiß, wo er herkommt und wie bescheiden er ist.“

…die kommenden beiden ÖFB-Testspiele: „Natürlich will man die Chance nützen. Hoffe, dass ich wieder zum Spielen komme und mich präsentieren kann, um mich für die anstehende Qualifikation zu empfehlen.“

ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick und dessen Spielsystem: „Ist immer gut für einen Spieler, wenn im Nationalteam ähnlich gespielt wird, wie im Verein. Ist auch der Fußball, den ich in den letzten Jahren immer gespielt habe und denke auch, dass das der Grund ist, warum er mich dann wieder einberufen hat, nach längerer Zeit, wo ich nicht dabei war. Denke auch, dass das ein sehr guter Weg ist, der vom ÖFB eingeschlagen wurde. Hoffen wir, dass wir dann auch wieder Ergebnisse liefern können.“

"Kann sein, dass ich bei Feyenoord verlängere"

…die längere Winterpause, aufgrund der WM in Katar: „Wir werden Anfang Dezember wieder ins Training starten, dann wird es zu Weihnachten kurz frei geben, aber dann geht es eigentlich schon wieder dahin, weil wir am 6. Jänner schon wieder beginnen.“

seine Zukunft und eine mögliche Rückkehr nach Österreich: „Kann sein, aber kann auch sein, dass ich bei Feyenoord verlängere. Aber man weiß im Fußball nie.“

…seine Titelträume mit Feyenoord: „Denke, dass es dieses Jahr schon sehr spannend werden kann. Es ist alles offen, aber denke nicht, dass wir Titelkandidat Nummer 1 sind. Müssen einfach hart arbeiten, unseren Plan kontinuierlich fortführen und dann wird sich vielleicht die Situation ergeben, dass man dann vielleicht einmal im direkten Duell den Spieß umdrehen kann.“

seine persönlichen Ziele: „Ein Titel wäre schon schön. Habe ja schon das Cup-Finale in Österreich verloren, jetzt die Finalniederlage in der Conference League. Wäre schon schön, einmal was Greifbares zu haben. Werde alles daran setzen, da was mitzunehmen.“

seine Pläne nach der aktiven Karriere: „Werde auf jeden Fall versuchen, im Bereich Fußball zu bleiben.“

"Er wird vlt. mal mit Franz Hasil gemessen, der mit Feyenoord den Weltpokal gewonnen hat“

Alfred Tatar (Sky Experte) über...

…den letzten Spieltag der Europa League Gruppe F: „Mir war klar, dass Feyenoord gewinnen wird und daher war für mich auch klar, dass Sturm punkten muss, was leider nicht passiert ist.“

…die Stärken von Trauner: „Gernot hat verschiedene Stärken. Zum einen das Spiel mit dem Ball. Sein erster Ball ist schon oft die Einleitung zu einem Angriff. Ist eine seltene Gabe für Innenverteidiger. Zweitens gegen den Ball – ich kenne wenige Innenverteidiger, die das Spiel so lesen, über 90 Minuten, wie der Gernot. Daher weiß er, wann er aus der Kette rausverteidigen soll und wann er sich fallen lassen soll, um den Rückraum zu schützen. Mit dem dritten Aspekt, dem Leader-Aspekt, hat er drei Komponenten, die ihn zu einem Spieler machen, wodurch Feyenoord ihn vielleicht einmal mit Franz Hasil messen wird, der seiner Zeit mit Feyenoord den Weltpokal gewonnen hat.“

…die Chancen von Salzburg gegen AS Roma in der Play-off-Runde der Europa League: „Die Roma kann schon auch etwas, was Salzburg gar nicht behagt, nämlich defensiv agieren. Und wie wir wissen, bedarf das Spiel der Salzburger oft auch Räume, damit man die Schnelligkeit und das schnelle Umschaltspiel ausspielen kann. Wird die Roma aber nicht anbieten. José Mourinho weiß genau, was gegen Salzburg zu tun ist. Daher denke ich, dass es eine zähe Angelegenheit werden wird.“

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